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Brisante Corona-Lage in Frankreich

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Frankreich steigen immer dramatischer an. Und auch die Intensivstationen im Land füllen sich immer mehr. Die höchste Corona-Warnstufe gibt es daher bald in weiteren Großstädten des Landes.

Die Zahl der festgestellten Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat am Sonntag in Frankreich mehr als 16.000 in 24 Stunden betragen. Dies haben die Behörden ganz aktuell mitgeteilt. Und auch die Zahl der Coronavirus-Patienten, die auf die Intensivstation verbracht werden mussten, stieg auf 1.483. Dies ist zugleich der höchste Stand seit dem Mai dieses Jahres. Die Neuinfektionen im Land liegen damit gut viermal so hoch, wie es in Deutschland derzeit der Fall ist. Hier liegt das Sieben-Tage-Mittel bei rund 4.000 Infektionen pro Tag.

Besonders dramatisch waren die Zahlen am Samstag. Da wurden fast 27.000 Infektionen gemeldet. Da die Werte immer mehr steigen, soll nun auch in den Großstädten Toulouse und Montpellier ab dem Dienstag dann die höchste Corona-Warnstufe gelten.

Ausgerufen wird dieser Fall, wenn pro 100.000 Einwohner die Schwelle von 250 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen überschritten wird. Weiterhin werden zu dieser Einschätzung noch die Inzidenz bei den über 65-Jährigen hinzugezogen, sofern diese über 100 liegt sowie die Intensivbetten, wenn diese in den betroffenen Regionen zu mehr als 30 Prozent belegt sind. Sofern die Warnstufe dann aktiviert wird, treten restriktive Maßnahmen in Kraft: Sporthallen und Bars sind zu schließen, unter Auflagen dürfen aber Restaurants geöffnet bleiben.

Gesundheitspersonal stark überlastet

Seit dem Samstag gilt die höchste Warnstufe bereits in Lyon, Grenoble, Saint-Etienne und Lille. Für Paris, die südfranzösischen Städte Marseille und Aix-en-Provence sowie für das Überseegebiet Guadeloupe waren diese Maßnahmen schon früher in Kraft getreten.

Aus einer ganz aktuell veröffentlichten Studie geht zudem hervor, dass das französische Gesundheitspersonal unter einer zunehmenden Überlastung leidet. Vor einem Burnout stehen demnach gut 57 Prozent der Krankenschwestern und –pfleger und somit vor einem Zustand der völligen Auszehrung. Dieser Anteil hatte vor der Corona-Pandemie noch bei rund 33 Prozent gelegen.

Der Berufsverband der Krankenschwestern und –pfleger hatte für diese Studie knapp 60.000 Beschäftigte in dem Sektor dazu befragt. Dabei gaben zwei Drittel an, dass sich seit dem Beginn der Pandemie ihre Arbeitsbedingungen erheblich verschlechtert hätten.

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Sara Breitner