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Ukrainische Flüchtlinge: “Unsere Zukunft ist in Deutschland”

In den zwei Jahren, seit Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat, sind fast 6,5 Millionen Menschen vor der Gewalt geflohen. Viele von ihnen, die in anderen Ländern Zuflucht gefunden haben, waren Kinder und Jugendliche, die zu jung waren, um im Krieg zu kämpfen. Für zwei junge Flüchtlinge, die sich auf den Weg nach Frankfurt gemacht haben, bedeutet Deutschland nun die Zukunft.

Die Ukraine ist nicht mehr ihr Zuhause. Die Zwillingsbrüder Andrii und Dima Turchyn, die im Alter von 17 Jahren mit ihrer Mutter aus der Ukraine geflohen sind, wollen nicht mehr dorthin zurück. Wären sie geblieben, würden sie jetzt zum Krieg eingezogen werden. Stattdessen ist Deutschland für sie der Ort geworden, an dem sich ihr Leben entfaltet.

„Ich denke nicht mehr so viel über den Krieg nach“, sagt einer in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau. Für beide geht es jetzt vielmehr darum, das Beste aus der Zukunft zu machen. Und diese Zukunft liegt nicht in der Ukraine. Auch wenn ihr Vater in Kiew bleiben musste, haben die heute 19-jährigen Zwillingsbrüder feste Pläne für ihr Leben in Deutschland.

Beide sind sich bewusst, dass das Erlernen der deutschen Sprache für das Vorankommen unerlässlich ist. Sobald er die erforderlichen Prüfungen bestanden hat, will Dima Wirtschaftsinformatik studieren. Andrii hingegen absolviert gerade ein einjähriges Praktikum in einem IT-Unternehmen in Frankfurt. Sie engagieren sich auch für soziale Zwecke und sind Mitglied in lokalen Sportmannschaften. Kurz gesagt, die Zwillingsbrüder integrieren sich wirklich gut.

Wie war das für sie möglich? Als sie hier ankamen, waren die ersten 6 Monate ein wenig verwirrend. Andrii beschreibt, wie er nach dem Aufwachen dachte, er sei noch zu Hause in Kiew. Der Anfang war schwer, und es war zu einem großen Teil ihrer Bereitschaft zu verdanken, auf Menschen zuzugehen und mit ihnen zu sprechen, dass sie sich sozusagen ihr eigenes Glück schaffen konnten.

Auf ihrem Weg lernten sie viele hilfreiche Leute kennen: Wunderbare Familien, die ihnen geholfen haben, in Deutschland anzukommen, und von denen viele zu festen Freunden wurden. Eine Rückkehr nach Kiew steht für sie nicht mehr zur Debatte. Wie Andrii sagt, wird die Stadt immer in seinen Gedanken sein. Aber für ihn und seinen Bruder war Kiew ein Teil ihrer Kindheit – jetzt bereiten sie sich auf den nächsten Lebensabschnitt vor.

Foto: Helfer für Flüchtlinge aus der Ukraine, über dts Nachrichtenagentur

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Alexander Grünstedt