

Allergiker müssen jetzt Acht geben. Die Pollenzeit in Europa startet in dieser Saison deutlich früher. Erste Frühblüher sind jetzt schon aktiv!
Ist das noch Schnupfen oder eine allergische Reaktion? Diese Frage müssen sich bald viele Allergiker stellen. Denn in diesem Winter geht es jetzt schon mit den lästigen Pollen los und ein Ende ist nicht in Sicht.
In Deutschland überrascht die Natur viele Allergiker bereits deutlich früher als üblich: Erste Hasel- und Erlenpollen wurden schon im Dezember beobachtet, obwohl die klassische Pollensaison normalerweise erst Ende Januar oder Anfang Februar beginnt. Dies berichten Wetter- und Pollenexperten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und phänologische Beobachtungen aus mehreren Bundesländern.
In Regionen wie Nordrhein-Westfalen wurden bereits am 10. Dezember erste blühende Haselsträucher gemeldet, deren Pollen selbst bei geringen Konzentrationen bereits allergische Reaktionen auslösen können. Zwar liegen die aktuellen Pollenkonzentrationen in der Luft vielerorts noch auf einem relativ niedrigen Niveau, doch der frühe Beginn zeigt, dass der Winter in diesem Jahr kaum eine echte Schonzeit für Heuschnupfen-Geplagte bietet.
Klimawandel verkürzt Winter
Der Hintergrund für diese Entwicklung liegt vor allem im Klimawandel: Mildere Winter und wetterbedingte Temperatur-Spitzen sorgen dafür, dass Pflanzen früher zu blühen beginnen. Langjährige Daten zeigen, dass sich der Beginn der Pollensaison im Schnitt über die letzten Jahrzehnte um etwa 16 Tage nach vorne verschoben hat. Das bedeutet: Was früher ein eher seltenes Phänomen war, wird inzwischen zur neuen Normalität.
Längere Pollenflug-Phasen
Für Pollenallergiker bedeutet ein früher Saisonstart vor allem eines: eine längere Belastungsperiode. Frühblüher wie Hasel und Erle leiten traditionell die Pollenzeit ein, gefolgt von anderen Bäumen wie Birke, Esche oder Pappel im Frühjahr. Später im Jahr kommen Gräser- und Kräuterpollen hinzu, die bis in den Herbst hinein Beschwerden verursachen können.
Aktuell warnen Experten zwar noch nicht vor einer akuten Hochphase – diese setzt in der Regel erst mit milderen Temperaturen im Januar und Februar ein –, doch die derzeitigen Pollenflüge können bei empfindlichen Allergikern bereits erste Reaktionen auslösen.
Um sich auf die kommende Saison einzustellen, raten Fachleute zu einer regelmäßigen Beobachtung der Pollenvorhersagen, etwa über Apps oder Dienste des Deutschen Wetterdienstes und der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst. Diese liefern tagesaktuelle Daten zur Pollensituation und helfen dabei, Belastungsspitzen besser einzuplanen.