Amokläufer aus Süddeutschland auf freiem Fuß

Seit einer Woche ist der schizophrene Amokläufer Georg R. auf der Flucht. „Der Öffentlichkeit wird nicht die Wahrheit gesagt“, wird sein Psychiater zitiert.

Der einstige Amokläufer von Ansbach ist aus der forensischen Psychiatrie in Erlangen geflohen. Er sei von einem geplanten Ausgang am vergangenen Samstag nicht zurückgekehrt, heißt es. Bei dem Mann handelt es sich um Georg R., der 2009 einen Amoklauf an seiner Ansbacher Schule verübte. Der damals 19-Jährige hatte Schüler und Lehrkräfte mit einem Beil, Messern und Molotowcocktails angegriffen und dabei mehrere Menschen verletzt.

Zu Tode kam glücklicherweise niemand. Trotzdem wurde R. wegen versuchten Mordes verurteilt. Er erhielt eine Jugendstrafe von neun Jahren. Zudem wurde die unbefristete Unterbringung in einer Psychiatrie angeordnet. Aus dieser ist der ehemalige Amokläufer nun geflohen.

Die Staatsanwaltschaft hat einen Haftbefehl erlassen. Die aktuelle psychiatrische Prognose ist gut. Aktuell suchen Streifenpolizisten nach Georg R. Zu einem Großeinsatz ist es aufgrund der Einschätzung der Psychiatrie nicht gekommen. Der Missbrauch des Klinikausgangs sei nicht strafbar, erklärte die Staatsanwaltschaft. Es könne jedoch sein, dass die aktuellen Handlungen des Mannes zu einer Neubewertung führen und alle Lockerungsstufen zurückgenommen werden.

Bei Verwandten ist Georg R. nicht aufgetaucht. Wenn er wiedergefunden wird, muss geprüft werden, ob es im Rahmen der Flucht zu Straftaten gekommen ist, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Die Klinik erklärte in einer Stellungnahme, dass Tagesausgänge Teil der Therapie des Mannes seien. Diese hätten seit Beginn des Jahres regelmäßig stattgefunden, „stets ohne Vorkommnisse und Beanstandungen“.

„Der Öffentlichkeit wird nicht die Wahrheit gesagt.“
„Vom Patienten geht nach Einschätzung der behandelnden Klinik aktuell keine Gefahr für die Öffentlichkeit aus“, erklärte eine Kliniksprecherin am Samstagabend. Die Bild-Zeitung interviewte einen Psychiater, der mit Georg R. vertraut ist. Sein Statement: „Der Öffentlichkeit wird nicht die Wahrheit gesagt.“

Weiter fand das Blatt heraus, dass der ehemalige Amokläufer hochintelligent und besserwisserisch sei. Ärzte, Pfleger und Patienten habe er dies spüren lassen. Auch seine Tat 2009 sei keinesfalls im Affekt passiert. Den Anschlag auf seine Schule habe der heute 34-Jährige akribisch geplant, er wollte ein Dutzend Schüler mit einem Flammenwerfer töten. Ein ungeplanter Patzer zerstörte die Umsetzung seines perfiden Traums. Am Ende scheiterte sein großer Plan nur an einem defekten Gartenschlauch.

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Sara Breitner