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AstraZeneca ändert den Namen seines Impfstoffes

Die Impfkampagne in Deutschland nimmt mit der Entscheidung, künftig keine Corona-Impfungen für unter 60-Jährige mehr mit dem AstraZeneca-Vakzin durchzuführen, eine publikumswirksame neue Wendung. Hingegen hat der Hersteller des Impfstoffes weitgehend unbemerkt den Namen des Mittels umbenannt.

Heimlich und weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat der britisch-schwedische Hersteller AstraZeneca sein Vakzin gegen das Coronavirus umbenannt. Der Impfstoff wird mittlerweile auf der Website der Europäischen Arzneimittelbehörde nicht mehr unter dem Namen „Covid-19-Vaccine AstraZeneca“ geführt, sondern unter „Vaxzevria“. Die Umbenennung erfolgte den Angaben zufolge bereits am 25. März.

Das Pharmaunternehmen teilte im Rahmen einer Stellungnahme dazu mit: „Die Umstellung auf einen dauerhaften Markennamen ist üblich und wurde seit vielen Monaten geplant.” In den kommenden sechs Monaten werden die vollständige Umstellung auf den Namen Vaxzevria erwartet. Derzeit läuft in anderen Märkten noch eine Überprüfung. In der Pandemie werde der Impfstoff auch weiterhin zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt.

Am Dienstag hat unterdessen die Impfkampagne in Deutschland eine neuerliche Wendung genommen. Die Kanzlerin Merkel und die 16 Ministerpräsidenten haben nach gehäuften Meldungen über Hirnvenenthrombosen vereinbart, dass das Vakzin von AstraZeneca nur noch uneingeschränkt bei Personen über 60 Jahre eingesetzt werden soll. Nur nach intensiver ärztlicher Beratung wird dies künftig für Personen unter 60 Jahren möglich sein.

Bis Ende April soll die Ständige Impfkommission nun prüfen, ob ein anderer Impfstoff bei der Zweitimpfung eingesetzt werden kann. Nach einer ärztlichen Beratung können Personen aber auch die zweite Impfung mit AstraZeneca erhalten. Die Bundesländer sollen nun beginnen, auch die 60- bis 69-Jährigen in die AstraZeneca-Impfkampagne einzubeziehen. Durch diese Maßnahmen können dann auch diverse Spitzenpolitiker geimpft werden, die bislang immer auf die von der Stiko erstellte Prioritätenliste verwiesen hatten.

Bisher 2,7 Millionen Dosen verimpft

“Wenn ich dran bin, lasse ich mich impfen – auch mit Astrazeneca”, sagte Merkel. In der Bund-Länder-Schalte hatte der Gesundheitsminister die über 60 Jahre alten Ministerpräsidenten aufgefordert, mit gutem Beispiel voranzugehen und sich mit AstraZeneca zu schützen. Somit solle auch Vertrauen aufgebaut werden. „Die Älteren in dieser wachsenden dritten Welle zu schützen, ist wichtig”, sagte er in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Kanzlerin.

Bis Dienstagmittag hatte das zuständige Paul-Ehrlich-Institut 31 Fälle vermeldet, bei denen nach einer AstraZeneca-Impfung Probleme auftraten. In 9 Fällen kam es zu einem tödlichen Ausgang. Ein Mangel an Blutplättchen hat in 19 Fällen vorgelegen. Besonders betroffen waren Frauen zwischen 20 und 63 Jahren. In Deutschland sind bis heute Morgen rund 2,7 Millionen Dosen AstraZeneca verimpft worden.

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Sara Breitner