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Aufnahme-Stopp: Diese Regionen haben zu viele Corona-Patienten

Die Corona-Lage in Deutschland spitzt sich zu. Sie ist teilweise jetzt schon heftiger als im Frühjahr. Mehrere Kliniken in drei Bundesländern müssen bereits Patienten abweisen.

In mindestens drei Corona-Hotspots Deutschlands sind die Kliniken bereits am Limit. Das Problem ist vor allem Personalmangel. Dieser spitzt sich zu, weil Ärzte und Pflegekräfte sich selbst infizieren.

Berlin – Nach Recherchen der “Berliner Morgenpost” nehmen vier Kliniken in der Hauptstadt keine weiteren Patienten mit COVID-19 mehr auf. Die Kliniken haben keine Intensivbetten mehr zur Verfügung. Laut Zeitungsbericht handelt es sich dabei um das Klinikum Emil von Behring in Zehlendorf, das Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum in Schöneberg, das Martin-Luther-Krankenhaus in Schmargendorf und das Humboldt-Krankenhaus in Borsigwalde.

Wie der Berliner „Tagesspiegel“ schriebt, drohe dem Vivantes-Klinikum in Neukölln außerdem ein kompletter Aufnahmestopp. Gemäß einer Quelle aus Klinikkreisen soll das Krankenhaus keine Patienten mehr von den Rettungsdiensten entgegennehmen. Normalerweise sei die Notaufnahme hochfrequentiert und eine der wichtigsten Notfall-Stationen der Großregion Berlin. Anders als bei den anderen vier Kliniken sind hier nicht die Betten das Problem, sondern ein Mangel an einsatzfähigem Pflegepersonal: „Auf den meisten Stationen fehlen rund 15 Prozent der Pflegekräfte – weil sie selbst erkrankt oder in Quarantäne sind“ wird Vivantes-Arzt Thomas Werner zitiert.

Sachsen – Das Corona-Sorgenkind des Landes Sachsen ist die Oberlausitz. Die Kapazitäten der Intensivstationen sind weitgehend ausgelastet. In den Landkreisen Bautzen und Görlitz liegen aktuell 44 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen. Die Corona-Patienten sind stirkt isoliert und müssen dennoch zusätzlich zu normalen Notfallpatienten behandelt werden. Für die Kliniken ist das ein Spagat, der die Kapazitäten ans Limit bringt. Umliegende Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte wurden deshalb gebeten, nicht dringend notwendige Operationen aufzuschieben, damit keine zusätzlichen Patienten stationär behandelt werden müssen.

“Die jetzige Lage ist mit der sogenannten ersten Welle im Frühjahr nicht zu vergleichen. Wir haben viel, viel mehr Patienten”, sagt Chefarzt Jörg-Uwe Bleyl vom Städtischen Klinikum in Görlitz im Interview mit dem MDR.

Bayern – In Bayern helfen Kliniken sich inzwischen gegenseitig aus, indem Personal geteilt wird. Auch Medizinstudenten wurden aktiviert, um der Überbelastung standzuhalten. Im Corona-Hotspot Augsburg wurden inzwischen auch die Intensivbetten knapp. Deswegen mussten schwer kranke Patienten „quer durch Bayern“ verlegt werden, erklärte Siegfried Hasenbein von der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG).

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Stuart Henderson