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Bargeld wird knapp – Mitarbeiter der Geldtransport-Firmen streiken

Die Gewerkschaft Verdi hat die Mitarbeiter der Geldtransport-Branche zu einem Streik aufgerufen. Die Folge: das Bargeld könnte knapp werden. Kunden könnten vor leeren Geldautomaten stehen. Auch der Handel und die Banken sind davon betroffen

Gleich zu Beginn des neuen Jahres gibt es den ersten Streik-Knaller. Die Gewerkschaft Verdi rief nach erfolglosen Tarifverhandlungen die rund 12.000 Mitarbeiter der Geldzähler und Geldtransportfahrer zu einem Streik auf.

Das hat Folgen. Geschäfte und Banken werden nicht mehr mit frischem Bargeld versorgt, die über den Jahreswechsel geleerten Geldautomaten werden nicht wieder befüllt und auch die Tageseinnahmen der Super- und Baumärkte und Warenhäuser werden nicht abgeholt.

Die Gewerkschaft fordert für die Mitarbeiter der Branche eine Lohnerhöhung von 1,50 Euro pro Stunde oder aber mindestens 250 Euro mehr im Monat. Gleichzeitig sollen die Gehaltsunterschiede in der Branche verringert werden, da diese stark von einander abweichen.So verdienen Mitarbeiter im Osten derzeit zwischen 1.800 und 2.200 Euro und im Westen 2.200 bis 2.900 Euro brutto.

Der Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes sagte:”Unsere Botschaft an die Arbeitgeberseite: Wenn wieder kein verhandlungsfähiges Angebot auf dem Tisch liegt, werden die Arbeitsniederlegungen ausgeweitet“.

Drei Firmen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden bestreikt. 200 Beschäftigte in Baden-Würtemberg bestreiken mehrere Firmen in Filderstadt, Ettlingen und Mannheim. Das teilte die Landesfachbereichsleiterin der Gewerkschaft, Eva Schmidt, am Mittwochmorgen mit. Auch sind weitere Kundgebungen in Frankfurt am Main und in Hannover geplant. Derzeit nehmen rund 570 Mitarbeiter an den Ausständen teil, unter anderem auch mehrere Dutzend Geldtransportfahrer aus Rostock.

Die ersten Auswirkungen sind bereit zu spüren. So werden die Geldautomaten in Halberstadt nicht weiter mit Bargeld bestückt. Weiter sind die Automaten der Volks- und Raiffeisenbanken in Erfurt von dem Ausstand betroffen. Lediglich in Baden-Würtemberg haben die Banken vorgesorgt und bereits vor den Feiertagen zusätzliches Bargeld bestellt.

Die Arbeitgeber zeigten sich hingegen gelassen. Ein Warnstreik sei zwar teuer und ärgerlich. “Die Bargeldversorgung in Deutschland wird nicht zusammenbrechen“, sagte eine Sprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) der Deutschen Presse-Agentur.

Da die Branche nicht nur werktags von 9 bis 17 Uhr arbeite habe auch über den Jahreswechsel eine normale Versorgung mit Bargeld stattgefunden. Auch beteiligen sich nicht alle Mitarbeiter an den Warnstreiks.

Als “nicht nachvollziehbar” bezeichneten die Arbeitgeber die Warnstreiks, da diese bei Ihrem letzten Angebot bereits bis an die Schmerzgrenze gegangen sind. Allein für die neuen Bundesländer haben die Unternehmen eine Erhöhung von 9,4 Prozent innerhalb der nächsten 2 Jahre vorgesehen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 3. und 4. Januar angesetzt. Kommt es zu keiner Einigung, könnten deutlich längere Streiks drohen. Mit erheblich stärkeren Auswirkungen für die Wirtschaft.

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Jerry Heiniken