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Beispielloser Hackerangriff: Millionen Bürger ohne Handy und Internet

Ein noch nie da gewesener Hackerangriff hat dazu geführt, dass Millionen Bürger derzeit ohne Mobiltelefonie und Internet auskommen müssen. Betroffen sind alle Kunden von Kyivstar, dem größten ukrainischen Mobilfunkanbieter. Der Ausfall dauert nun schon mehr als zwei Tage an.

Die Webseite des Unternehmens ist ebenfalls offline und konnte den normalen Betrieb bisher nicht mehr aufnehmen. Stattdessen wird lediglich ein Warnhinweis gezeigt. Kyivstar hatte eigentlich am Abend zuvor angekündigt, das Netz teilweise und nach und nach wieder herzustellen, beginnend mit Telefongesprächen. CEO Oleksandr Komarow dazu: „Wir werden Telefongespräche nicht gleichzeitig im ganzen Land wiederherstellen. Wir werden Schritt für Schritt vorgehen, um sicher zu sein, dass die Dienste stabil laufen, dass sie die Last verkraften.“

Hunderte Experten und Dutzende Institutionen sind der Nachrichtenagentur Reuters zufolge damit beschäftigt, zu retten, was zu retten ist. Komarow selbst schätzt, dass die Basisdienste bis Ende der Woche wieder zur Verfügung stehen könnten, das sei allerdings das Best-Case-Szenario. Im schlechteren Fall könne es „mehrere Wochen“ dauern, bis alle Dienste des Anbieters wieder verfügbar sind.

Der Hackerangriff hatte sich am Dienstagmorgen ereignet. Vermutet wird ein russischer Sabotageakt, der das Netz von Kyivstar komplett ausfallen ließ. Kyivstar hat eigenen Angaben nach um die 24 Millionen Kunden. Ein Blackout des mobilen Internets gab es in dieser Form in der Geschichte des Landes noch nie.

CEO Komarow gab zu Protokoll, dass es seit Beginn des Angriffskrieges durch Russland bereits „Hunderte Cyberangriffe“ gegen sein Unternehmen gegeben habe. Diesmal sei es aber besonders schlimm: In Kiew fielen zeitweise sogar wichtige Alarmsysteme aus, die vor Raketenangriffen warnen. In Saporischschja im Süden des Landes gaben plötzlich Zahlungsterminals einiger Banken in Apotheken und Supermärkten den Geist auf. In der nördlichen Region Tschernihiw kam es zu Blackouts der Straßenbeleuchtung.

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Martin Beier