Bundeskanzler Friedrich Merz völlig gedemütigt

Der Bundeskanzler muss sich bewusst sein, dass er in den letzten Wochen nicht immer gut aufgefallen ist, aber dass ihm so etwas passieren würde, hätte er nie erwartet.

Merz hatte soeben die Bühne der Deutschlandstiftung Integration betreten, deren Schirmherr er ist. Es war ein wichtiger Abend – die Verleihung des Talisman-Preises für Sozialen Zusammenhalt –, als das Unvorstellbare geschah.

Video zeigt Demütigung des Kanzlers
Als Merz ans Rednerpult trat und zu sprechen begann, standen Reihe um Reihe von Menschen im Publikum auf und verließen langsam, aber ohne zu zögern den Saal, ohne den Kanzler dabei auch nur eines Blickes zu würdigen.

Was könnte Merz‘ Publikum dazu veranlasst haben, sich so zu verhalten, insbesondere bei einer Veranstaltung, zu der sie speziell eingeladen worden waren? Wer die Nachrichten verfolgt hat, kann eine gute Vermutung anstellen: Es war die „Stadtbild“-Äußerung des Bundeskanzlers, die ihn erneut einholte. Dies war ein stiller Protest. Alle Personen, die ihren Platz verlassen hatten, waren als Stipendiaten der Deutschlandstiftung Integration anwesend. Jeder von ihnen trug einen Aufkleber mit der Aufschrift „Wir sind das Stadtbild“. Wie andere bereits angemerkt haben, hat Merz‘ Kommentar sie tief getroffen.

Merz hält trotz leerer Plätze seine Rede
Der Kanzler fuhr mit seiner Rede fort, obwohl diejenigen, die genau hinhören, eine leicht verwirrte Note in seiner Stimme erkennen können. Er hat sich in letzter Zeit offensichtlich bemüht, die Stimmung zu ändern, die seine umstrittene Bemerkung ausgelöst hatte, und das war auch in seiner Rede vor der Stiftung nicht anders. Die Geschichte der Bundesrepublik wäre ohne Einwanderung anders verlaufen, nicht besser, sondern schlechter, betonte Merz. Die Stipendiaten kehrten jedoch erst nach dem Ende seiner Rede, etwa 20 Minuten später, in den Saal zurück.

Was hat Merz gesagt, das so viel Aufregung verursacht hat?
Mitte letzten Monats hatte Friedrich Merz in einer Erklärung gesagt, dass die Bundesregierung dabei sei, frühere Versäumnisse in der Migrationspolitik zu korrigieren, Fortschritte seien gemacht worden, „aber wir haben natürlich immer noch dieses Problem im Stadtbild“. Aus diesem Grund, so der Kanzler, befürworte er Rückführungen in großem Umfang. Seitdem toben Debatten und Kritik um seine Aussage.

Foto: Friedrich Merz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Oskar Herbert