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Coronavirus vermutlich viel früher ausgebrochen als angenommen

Der Fecht-Olympiasieger Matteo Tagliariol hat berichtet, dass bei den Militärweltspielen im vergangenen Oktober zahlreiche Athleten nach ihrer Anreise bereits über Symptome klagten, die denen einer Covis-19-Erkrankung ähnelten. “Als wir in Wuhan eingetroffen sind, sind wir alle erkrankt“. Klar geworden ist ihm das jedoch erst später.

Im vergangenen Oktober wurden im chinesischen Wuhan die Militärweltspiele ausgetragen. Der Fecht-Olympiasieger Matteo Tagliariol hat diese Spiele als einen der Hotspots der danach folgenden Corona-Pandemie im Verdacht. Der 37 Jahre alte Italiener äußerte seinen Verdacht gegenüber der Zeitung „Corriere della Sera“: “Als wir in Wuhan eingetroffen sind, sind wir alle erkrankt. Alle sechs Personen in meiner Wohnung waren krank, auch viele Athleten anderer Delegationen”.

Stattgefunden hatten die Spiele in der Zeit vom 18. bis zum 27. Oktober in Wuhan. Offiziell wurde aus China im Dezember die erste Infektion gemeldet. Spekulationen, dass das Coronavirus bereits vorher begann, sich auszubreiten, gab es aber schon länger. “Ich hatte schweren Husten, viele andere Athleten hatten Fieber”, sagte Tagliariol, der 2008 Gold im Degenfechten bei den Olympischen Spielen in Peking gewonnen hatte. Nun berichtet er, dass das Schlimmste erst nach seiner Rückkehr von den Militärweltspielen auf ihn wartete.

“Ich hatte sehr hohes Fieber und konnte nicht atmen. Auch Antibiotika halfen nicht. Drei Wochen lang war ich krank und sehr schwach. Danach ist mein zweijähriger Sohn Leo erkrankt. Er hat drei Wochen lang gehustet. Auch meine Lebensgefährtin ist krank geworden, doch in leichterer Form. Als man begonnen, hat, vom Virus zu sprechen, dachte ich: Ich habe mich angesteckt. Ich erkannte die Covid-19-Symptome. Ich bin ein Sportler, mir ging es für meine Standards sehr schlecht”, sagte er. An den Spielen in Wuhan haben im vergangenen Jahr rund 10.000 Athleten aus mehr als 140 Ländern teilgenommen. 243 Sportler aus Deutschland waren ebenso dabei. Rund um die Wettkämpfe waren weitere 230.000 Menschen freiwillig im Einsatz.

Wahrscheinlich haben sich auch die französische Fünfkämpfer Elodie Clouvel und Valentin Belaud bei den Spielen infiziert, so die französische Zeitung “L’Equipe”. Seit 1995 werden die Militärweltspiele im Sommer nach dem Vorbild der Olympischen Spiele ausgetragen. 2010 kamen dann auch die Winterspiele hinzu. Die Militärweltspiele im Sommer finden dabei immer ein Jahr vor den offiziellen Olympischen Sommerspielen statt, die Winterspiele werden im gleichen Jahr ausgetragen.

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Sara Breitner