Kategorien: News News-App

Deutscher Handelsriese insolvent: 3000 Filialen betroffen

Nach 130 Jahren steht eine bekannte deutsche Handelskette nun vor dem Aus. Verbraucher in ganz Deutschland werden betroffen sein, sollten die mehr als 3000 Filialen des Schuhhändlers J.H. Pölking GmbH & Co. KG schließen müssen.

Pölking Schuhe wurde 1894 in Osnabrück gegründet. In den meisten der 130 Jahre seines Bestehens konnte das Unternehmen Erfolge verbuchen. Die Verbraucher waren mit den bequemen und originellen Designs sehr zufrieden. Und so eröffnete Pölking im Laufe der Jahre 3000 Filialen in ganz Deutschland und in mehreren anderen Ländern.

Aber wie für so viele andere Unternehmen waren die letzten drei Jahre auch für Pölking hart. Der bekannte Schuhhändler musste aufgrund der Einschränkungen während der Pandemie große Umsatzeinbußen hinnehmen, gefolgt von weiteren finanziellen Schwierigkeiten nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Steil ansteigende Energie- und Materialkosten sowie eine allgemeine Kaufzurückhaltung der Verbraucher haben dazu geführt, dass das Unternehmen seine Verluste nie wieder aufholen konnte.

Infolgedessen war das Unternehmen gezwungen, am 20. März einen Antrag auf ein Eigenverantwortungsverfahren zu stellen. Trotz seiner Schwierigkeiten bleibt der Schuhhändler optimistisch. In einer Pressemitteilung bestätigte Geschäftsführerin Angelika Pölking, dass vorerst alle Pölking-Standorte sowie der Online-Handel in vollem Umfang geöffnet und in Betrieb bleiben werden.

Die Löhne der Pölking-Mitarbeiter sind zumindest für die nächsten 3 Monate gesichert. Was der Schuhhändler darüber hinaus plant, wurde nicht bekannt gegeben.

Pölking ist der letzte einer Reihe von deutschen Schuhhändlern, die in den letzten Monaten gezwungen waren, Insolvenz anzumelden. Auch bekannte Namen wie Görtz, Salamander und Klauser sind wegen ihrer finanziellen Schwierigkeiten in die Schlagzeilen geraten. Für Görtz gibt es nun aber eine positive Entwicklung: Vor wenigen Tagen meldete der Hamburger Einzelhändler, dass er einen neuen Investor gefunden hat. Wer dieser Investor ist und ob alle verbliebenen Görtz-Filialen gerettet werden, ist noch nicht bekannt. Die Hälfte der Filialen des Einzelhändlers wurde bereits im Zuge der Umstrukturierung geschlossen.

Wie es mit Klauser und Salamander weitergeht, ist noch nicht bekannt: Medienberichten zufolge mussten beide am 27. Februar ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnen.

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Social
Author
Kai Degner