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Deutschland droht jetzt ein Spritzen-Notstand

Deutschland galt über viele Jahre als die „Apotheke der Welt“. Voller Stolz schaute das Land auf die vor Kraft nur so strotzende Pharmabranche. Dort arbeiteten bisher 140.000 Menschen, die gesamte Branche erwirtschaftete einen Umsatz von 47 Milliarden Euro im Jahr.

Doch gerade zu dem Zeitpunkt der größten Krise ist die Bundesrepublik so abhängig von Lieferungen aus dem Ausland wie noch nie in der Vergangenheit. Zwar ist zum Teil der Impfstoff von Biontech in Deutschland entwickelt worden. Doch die Produktion selbst findet bislang fast ausschließlich in anderen Ländern statt.

Die „nationale Kraftanstrengung“, welche die Bundeskanzlerin seit Monaten propagiert und einfordert, gilt demnach bisher nur der Schließung aller Restaurants, den Geschäften und auch Schulen. Doch in der stolzen Pharmabranche herrscht seit Monaten eine bundesweite Kraftlosigkeit.

Doch dabei fehlt der so wichtige Impfstoff nun an allen Ecken und Enden. Der Wirtschaftsminister Peter Altmaier von der CDU hat daher am Donnerstag den Druck für eine Zusammenarbeit für eine heimische Impfstoffproduktion massiv erhöht. Der Branche drohte er in einem Interview mit dem ZDF schon mit Zwangsmaßnahmen. „Und wo dies irgendwo scheitern sollte, weil es keinen guten Willen gibt, dann wäre ich bereit, in so einem Fall auch über Zwangslizenzen zu sprechen.“

Zwar gab es eine erste Kooperation, die geschlossen worden ist. Das Problem dabei ist jedoch, dass CureVac und der Pharma-Riese Bayer zwar zusammenarbeiten wollen, doch der Impfstoff in CureVac noch gar nicht zugelassen worden ist.

Gesundheitsministerium bestellt Spritzen in China

Doch das alles scheint noch nicht genug zu sein, denn nun könnten sogar die Spritzen für den Impfstoff knapp werden. Der Grund dafür ist, dass seit der Genehmigung, dass aus einer Ampulle sechs Impfdosen entnommen werden dürfen, auch nur noch kleinere Spritzen benutzt werden brauchen. Und diese müssen nun erst noch bestellt werden. Zwar erklärt der Hauptlieferant in Deutschland, die Firma B. Braun aus Melsungen, dass die Nachfrage derzeit bedient werden kann.

Nach Informationen der „Bild“-Zeitung hat das Gesundheitsministerium aber sicherheitshalber doch noch einmal 1,5 Millionen 1 ml-Spritzen aus China bestellt. Michael Kuffer, CSU-Experte warnte allerdings schon einmal: „Das mit den Impfungen muss jetzt klappen!“ Denn sonst folgt dem nationalen Impfstoff-Desaster nun auch noch ein Spritzen-Notstand.

Allein für die Corona-Impfungen benötigt Deutschland zusätzlich rund 150 Mio. Spritzen sowie 300 Millionen Kanülen.

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Alexander Grünstedt