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Die Post streikt in ganz Deutschland – und zwar ab sofort

Die Post legt ihre Arbeit nieder, und zwar im ganzen Land und ab sofort! Der Grund ist ein andauernder Tarifkonflikt. Die Mitarbeiter streiken nicht nur heute, sondern bis inklusive Freitag. Auch die zweite Tarifrunde sei „ohne Ergebnis“ zu Ende gegangen, daher rief die Gewerkschaft nun zum sofortigen Streik.

„Die Arbeitgeber haben sich sehr deutlich geäußert, dass sie nicht bereit sind, den Reallohnverlust und die Inflation auszugleichen. Dies sei nicht finanzierbar“, erklärte Verdi-Vize und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. „Diese Sichtweise ist für uns nicht akzeptabel.“ Gefordert waren 15 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von einem Jahr. Und Verdi warnt: „In den folgenden Tagen werden weitere Streiks folgen.“

Die aktuellen Arbeitsniederlegungen sollen den Druck auf die Deutsche Post DHL Group erhöhen. Abgesehen von den Gehaltserhöhungen wünscht sich die Gewerkschaft eine rasche Auszahlung Inflationsausgleichsprä­mie von 3000 Euro, die von der Bundesregierung beschlossen worden war. 

Bei der Post gibt es gravierende Personalprobleme – die höheren Löhne würden auch den Anreiz für potenzielle neue Mitarbeiter schaffen, so die Argumentation. „Ein Einstiegsgehalt von knapp 2.400 Euro brutto für Zusteller ist angesichts der harten Arbeitsbedingungen in der Zustellung viel zu gering. Damit kann kein neues Personal gewonnen werden“, so die Einschätzung der DPVKOM.

Es sei angesichts der Milliardengewinne der Post eine “Provokation”, dass der Arbeitgeber die Reallohnverluste nicht ausgleichen wolle, hieß es weiter. 140.000 der 160.000 Tarifbeschäftigten bei der Post sind in den unteren Entgeltgruppen eingruppiert und “im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen”.

Zehntausende Briefe und Pakete werden damit liegen bleiben, Briefkästen im ganzen Land bleiben leer.

Mehr Verhandlungen für den öffentlichen Dienst
Parallel dazu führt Verdi Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst. Ein Mitarbeiter im kommunalen Bereich mit dreijähriger Ausbildung erhalte ein Bruttoentgelt von 2576 Euro, netto komme er auf etwa 1800 Euro. Mitarbeiter der Müllabfuhr seien noch deutlich schlechter eingruppiert, sagt Tina Karimi-Krause, Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Oberfranken-Ost. Gerade Menschen mit mittlerem und niedrigem Einkommen brauchen  eine Einkommenssicherung durch einen Inflationsausgleich.

Für den Verdi-Vorsitzenden Frank Werneke steht die „Sicherung der Einkommen durch einen Inflationsausgleich im Zentrum der Tarifrunde“. Karimi-Krause betont: „Aus Sicht der Gewerkschaft und der Arbeitnehmer ist die Forderung von 10,5 Prozent oder mindestens 500 Euro pro Monat eine angemessene Forderung in diesen Zeiten.“

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Martin Beier