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Die Türkei steht am Rande eines Krieges

Die Türkei könnte nur noch wenige Schritte von einem Krieg entfernt sein. In einer Reihe von Angriffen, die in ihrer Brutalität schockierend sind, haben die türkischen Streitkräfte eine tödliche Luftkampagne gegen Syrien und den Irak gestartet. Nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums handelt es sich dabei um Vergeltungsmaßnahmen für den Bombenanschlag im Zentrum von Istanbul vor einer Woche. Nun eskaliert die Situation weiter.

Beim ersten Bombenangriff der türkischen Luftwaffe am Sonntag wurden in Nordsyrien 11 Menschen, darunter ein Journalist, getötet. Nach Angaben eines Vertreters der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) führten türkische Kampfjets Luftangriffe in Nord- und Ostsyrien durch und zerstörten ein Krankenhaus in Kobani und ein Kraftwerk in Derik sowie mehrere Getreidesilos in Dahir al-Arab.

Die Türkei bezeichnet diese neue Offensive als “Operation Krallenschwert”. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zielt sie auf die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die Volksverteidigungseinheiten (YPG) der PYD und die Union der Gemeinschaften in Kurdistan (KCK).

Der Beginn der türkischen Offensive erfolgt eine Woche nach einer tödlichen Explosion in einer belebten Einkaufsstraße im Zentrum von Istanbul. Türkische Beamte erklärten, kurdische Separatisten seien für die Aktion verantwortlich, bei der sechs Menschen starben und mindestens 81 verletzt wurden.

Offizielle Vertreter der SDF, der YPG und der Volksverteidigungskräfte (HPG), dem bewaffneten Flügel der PKK, haben jedoch alle eine Beteiligung an dem Anschlag in Istanbul bestritten.

Jüngsten Berichten zufolge setzt die Türkei ihre Angriffe auf Nordsyrien und Nordirak fort. Ende Montag waren nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte insgesamt 35 Menschen getötet worden. Kurdische Aktivisten berichteten über schweren Beschuss in der ländlichen Region im Osten Aleppos und in der Region Kobanê.

Nun spricht Präsident Erdogan zusätzlich zu den Luftangriffen auch über eine mögliche Bodenoffensive. Der Präsident kündigte dies an, nachdem türkische Behörden den Tod von zwei Menschen in der südosttürkischen Provinz Gaziantep nach Beschuss aus Syrien gemeldet hatten.

Der Konflikt droht rasch zu eskalieren. Das Auswärtige Amt hat die Türkei zur Zurückhaltung und zur Achtung des Völkerrechts aufgerufen, bisher ohne Erfolg. Nach Ansicht des Centrums für Angewandte Türkeistudien (CATS) der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) ist der Bombenanschlag in Istanbul der Auslöser für eine Invasion, von der die türkische Regierung bereits seit fast einem Jahr spricht.

Foto: Recep Tayyip Erdogan, über dts Nachrichtenagentur

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  • Das ist ein "kleiner" Putin ! Auch die Kurden müssten durch entsprechende Waffen
    unterstützt werden, damit sie sich gegen Agressoren wehren können !!
    Auch denen steht ein eigenes Land zu, in dem sie selbstbestimmt leben können,

    • Du kannst doch den Kurden Land geben, wenn du welches hast.
      Das Land anderer zu verteilen steht Kriegstreibern wie dir doch garnicht zu, sapperlot!

      • Petra Lippe,
        warum greifen Sie Morgenleser an, Sie Ahnungslose? Der spricht nur die Wahrheit aus, die man in unseren "freien" Medien nicht erfährt. Hätte man nur auf den türkischen General vor über 40 Jahren gehört. Dann hätten wir heute weniger Kriege.

  • Hallo negiwadi,
    als ganz ahnungslos gelte ich nicht. Mein Mann ist Ex-Türke, sein Vater war Kurde und die Mutter Tscherkesse. Ähnlich wie Preussen und Slawen bei uns. Man kann sie nicht zu 100% zuordnen, weil sie über zig Generationen untereinander geheiratet haben. Die Amis versuchen diesen Leuten immer wieder Staatsphantasien einzureden. Bei den Kurden hat das anscheinend gefruchtet. Das scheint Morgenleser von den "freien" Staatsmedien in Täuschland aufgefangen zu haben. Mein Kommentar erging als Ermahnung, sich nicht uninformiert der Propaganda der Amis in den "freien" Staatsmedien hinzugeben.

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Kai Degner