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EMA warnt vor schwerer allergischer Reaktion bei AstraZeneca-Vakzin

Mehrere Länder beschließen nach einem Todesfall durch die Verabreichung des Vakzins von AstraZeneca einen Impfstopp. Jedoch sieht der Hersteller selbst kein erhöhtes Risiko für schwerwiegende gesundheitliche Folgen im Rahmen der Verabreichung. Dagegen verlangt nun die EMA, dass eine weitere Nebenwirkung auf dem Beipackzettel erscheint.

Nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) kann der Corona-Impfstoff von AstraZeneca in sehr seltenen Fällen eine schwere allergische Reaktion auslösen. Unter Verweis auf mehrere Fälle aus Großbritannien erklärte die EMA, dass unter anderem Anaphylaxie sowie Überempfindlichkeitsreaktionen auf die Liste der möglichen Nebenwirkungen des Impfstoffes aufgenommen werden.

Unter fünf Millionen Impflingen in Großbritannien gebe es derzeit Berichte über 41 potenzielle Anaphylaxie-Fälle, teilte die Behörde, die ihren Sitz in Amsterdam hat, mit. Im Rahmen einer sorgfältigen Auswertung der vorliegenden Daten kommt das für die Risikobewertung des Impfstoffes zuständige Komitee zu der Erkenntnis, dass ein Zusammenhang zwischen der allergischen Reaktion und der Impfung in einigen der Fälle durchaus wahrscheinlich ist.

Die EMA wies aber auch darauf hin, dass bei Impfungen gegen andere Krankheiten schwere allergische Reaktionen bekannte wenn auch seltene Nebenwirkungen sind. Daher empfiehlt der Beipackzettel von AstraZeneca jetzt, dass im Anschluss an die Impfung die Patienten noch mindestens 15 Minuten unter ärztlicher Beobachtung sein sollten, um im Falle einer allergischen Reaktion umgehend reagieren zu können.

Derweil weist der britisch-schwedische Pharmakonzern erneut Sorgen vor Nebenwirkungen seines Impfstoffes gegen Corona zurück. „Eine Analyse unserer Sicherheitsdaten von mehr als 10 Millionen Datensätzen hat keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Lungenembolien oder tiefe Venenthrombosen gezeigt”, teilte ein Sprecher mit. Dies betreffe alle Altersgruppen, Geschlechter, Länder oder Chargen des AstraZeneca-Impfstoffs. “Tatsächlich kommen diese Ereignisse unter Geimpften sogar seltener vor als in der Allgemeinbevölkerung”, hieß es weiter.

EMA: Kein auffällig hoher Anteil an Thrombosekranken

Die Impfungen mit dem Vakzin waren in Dänemark und anderen Ländern ausgesetzt worden. Berichte über einen Todesfall und schwere Erkrankungen durch Blutgerinnsel nach der Impfung hatten die Verantwortlichen in den Ländern zu dieser Entscheidung kommen lassen. Weiter hieß es aber, dass man derzeit noch nicht feststellen könne, ob zwischen dem Impfstoff und den Blutgerinnseln ein Zusammenhang bestehe.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA ist daher zu dem Schluss gekommen, dass der Anteil der Thrombosekranken nach einer Impfung mit dem Astrazeneca-Präparat dem spontanen Auftreten dieser Erkrankung in der Normalbevölkerung entspricht. Die EMA hat bis einschließlich dem 10. März 30 Fälle “thromboembolischen Ereignissen” bei fast fünf Millionen mit dem Astrazeneca-Mittel geimpften Menschen registriert.

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Author
Stephan Heiermann