Kategorien: News News-App

Friseure bieten Haareschneiden im Wald an

Die Friseure dürfen auch in Lettland aufgrund der derzeitigen Corona-Maßnahmen ihren Beruf nicht ausüben. Aus Verzweiflung lädt eine Friseurin in Riga nun ihre Kunden zum Haareschneiden an einen ungewöhnlichen Ort ein: Sie vereinbart ihre Termine im Wald. Unterstützung für diese ungewöhnliche Ausübung ihres Jobs bekommt sie sogar von einer Stadträtin.

Wie auch in Deutschland haben die Friseure in Lettland wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Nun haben sich aber einige etwas einfallen lassen, wie sie ihrem Beruf trotz aller Widrigkeiten nachgehen können. Dazu schneiden und färben sie nun die Haare ihrer Kunden auf einem zugefrorenen See oder in den umliegenden Wäldern am Rande der Hauptstadt Riga. So sagt über ihren ungewöhnlichen Arbeitsplatz auf einem zugefrorenen See unter anderem die Friseurin Diana Silina: „Anders können wir nicht arbeiten”.

Treffen sind in Lettland außerhalb von geschlossenen Räumen derzeit nur zu zweit erlaubt. Daher nimmt Silina momentan immer nur einen Kunden an. „Wir wissen nicht einmal, ob das völlig legal ist, aber wir müssen es probieren, sonst haben wir gar kein Einkommen”, sagte die Friseurin.

Unterstützung bekommt sie bei ihrer Tätigkeit zumindest von der Stadträtin Ieva Brante. Sie hat inzwischen ein Video davon veröffentlicht, als sie sich mitten im Wald sitzend die Haare machen lässt. „Als Juristin unterstütze ich Menschen, die legale Wege zur Umgehung von Regeln finden, wenn es ihnen dadurch möglich ist zu arbeiten und ihren Lebensunterhalt zu verdienen”, sagte Brante.

Friseurtermin im Freien

Die Polizei habe sie nach der Veröffentlichung des Videos kontaktiert, jedoch gegen sie kein Bußgeld verhängt, so die Stadträtin. Medienberichten zufolge sagte Brantes Friseurin Zane Melnace, dass sie die Termine zum Haarschneiden als „Training im Freien” deklariere, damit sie dadurch nicht gegen geltendes Recht verstoße. Parallel dazu forderte sie, dass die Friseursalons wieder öffnen sollten. „Ich will arbeiten! Offiziell! Und zwar jetzt!”, wurde Melnace in den Berichten zitiert.

Offenbar hat auch der lettische Gesundheitsminister Daniels Pavluts nichts gegen die derzeitige Praxis des Haareschneidens. Bei einer Kabinettssitzung sagte der Medienberichten zufolge: „Sich die Haare im Wald machen zu lassen, ist absolut okay”.

Zudem wird sich das lettische Parlament bald mit einer Petition befassen. Dort verlangen rund 10.000 Unterzeichner, dass die Friseur- und Schönheitssalons bald wieder geöffnet werden sollen. Am 1. März wird dies unter anderem in Deutschland der Fall sein.

Social
Author
Jerry Heiniken