Nach dem unerwarteten Angriff Israels auf mehrere Ziele im Iran, um sowohl das Atomprogramm als auch die militärische Bereitschaft des islamistischen Staates zu schwächen, herrscht vollständiges Chaos an den globalen Börsen. Dort geht man davon aus, dass der Iran sich jetzt für den israelischen Angriff an der Weltbevölkerung rächt und die globale Ölversorgung beträchtlich verringern wird. Nicht nur ist der Iran ein wichtiges ölproduzierendes Land, sondern die Nation kontrolliert auch die wichtigste Zufahrtsstraße für den internationalen Seetransport des lebensnotwendigen Rohstoffs.
Experten zutiefst besorgt
Internationale Experten in den Bereichen der Öl- und Energieverarbeitung sind im Augenblick in allerhöchster Alarmbereitschaft. Bereits vor dem israelischen Angriff auf die nuklearen Verarbeitungszentralen und militärischen Anlagen hatte der Iran mehrmals angedroht, die Straße von Hormus, die den Persischen Golf mit dem Golf von Oman verbindet, für den Seeverkehr abzusperren. Etwa ein Drittel der globalen Öl- und Gasversorgung aus den umliegenden arabischen Ländern wird auf diesem Weg in die Welt transportiert. Außerdem ist der Iran das viertgrößte ölproduzierende Land in der OPEC, und obwohl keine der Tiefpumpen, Raffinerien und Lagerstätten von israelischen Raketen getroffen wurden, könnte das Land den Export insbesondere in den Westen jetzt beträchtlich einschränken. Neben Öl wird auch die Gasversorgung von den voraussichtlichen iranischen Maßnahmen betroffen sein.
Ölpreis steigt bereits kontinuierlich
Auf den internationalen Aktienmärkten sind schon wenige Minuten nach der Bekanntgabe des israelischen Angriffs die Ölpreise angestiegen. Zurzeit kostet das Barrel schon zwölf Prozent mehr als am Vortag, und die Preise sind immer noch am Steigen. Das wird voraussichtlich schon bald auch an deutschen Tankstellen einen Ausschlag geben, wonach Autofahrer kräftig zur Kasse gebeten werden. Zudem vergrößert sich mit einer neuen Ölkrise auch die Gefahr einer neuen Inflation, die die Lebenshaltungskosten erheblich erhöhen würde. Für Europa und Deutschland wäre das ein weiterer Schlag, weil die komplizierten Zollverhandlungen mit den Vereinigten Staaten und Donald Trump noch nicht abgeschlossen sind und deren Ausgang tagtäglich immer ungewisser wird. Der einzige Sektor, der bisher von der neuen bedrohlichen Lage im Nahen Osten profitiert, ist der Rüstungsbereich. Dort sind die Kurse im Laufe des Morgens teilweise über fünf Prozent gestiegen.