Großfahndung nach entflohenem Gewaltverbrecher

Im Laufe der letzten Jahre ist es vermehrt zu Vorfällen gekommen, bei denen lebensgefährliche Gewaltverbrecher aus Gefängnissen und geschlossenen Anstalten fliehen konnten. Dabei werden die meisten Fluchtversuche bei Freigängen im Zusammenhang mit Besuchen bei Ärzten und Krankenhäusern bewerkstelligt. Jetzt ist der Polizei in Nordrhein-Westfalen wieder ein gefährlicher Verbrecher abhandengekommen, der aufgrund seiner Gefahr für die Öffentlichkeit in einer geschlossenen Anstalt untergebracht war. Die Polizei in Bochum bittet jetzt alle Mitbürger um Hilfe, den entflohenen Täter wieder einzufangen, um ihn zurück in die Anstalt zu bringen. 

Brutaler Mord an hilflosem Mann 

Bei dem entwichenen Verbrecher handelt es sich um den 24-jährigen Maximilian M., der aus der Forensik, einer geschlossenen Anstalt für psychiatrische Patienten in Bochum, geflohen ist. Maximilian war dort seit 2020 untergebracht, nachdem ein Richter ihn aufgrund von paranoider Schizophrenie für schuldunfähig erklärt hatte. Der damals 20-Jährige wurde des grausamen Mordes an einem Rentner beschuldigt, den er mit einem Schraubenzieher und einer Gartenschere angegriffen hatte. Dabei stach er dem Rentner vielfach in die Augen, bevor er ihn beraubte. Maximilian wurde gefasst, nachdem er in einer Bank versucht hatte, eine Rechnung für zwei E-Bikes mit einer Überweisung zu bezahlen, die mit einer offensichtlich gefälschten Unterschrift versehen war. Während der Ermittlung bezichtigte der Staatsanwalt den gefassten Täter nicht nur der Habgier, sondern auch der Mordlust. Demnach soll Maximilian mit der Tat dem langgehegten Wunsch nachgegangen sein, einen Menschen zu töten. 

Mögliche Absetzung ins Ausland 

Der flüchtige Verbrecher hat braune kurze Haare, dunkle Augen, ist 1,82 Meter groß und auffällig korpulent. Zu seiner Bekleidung, die er während der Flucht trug, ist nichts bekannt, aber Maximilian M. ist gut mit der Drogen-, Alkohol- oder Obdachlosenszene in NRW vertraut und könnte dort Zuflucht suchen. Zudem geht die Polizei davon aus, dass er auch Beziehungen ins Ausland hegt und sich dorthin absetzen könnte. Ein Sprecher für die Forensik gab gegenüber der Bild-Zeitung bekannt, dass der Flüchtige keine große Gefahr für die Allgemeinheit darstellt. „Er genoss die zweithöchste Lockerungsstufe, galt als absprachefähig und nicht fremdgefährdet“, sagt der behandelnde Arzt von dem abhandengekommenen Patienten. Die Polizei bittet jetzt jeden, der Maximilian sehen sollte, sich mit der Amtsstelle in Bochum unter der Telefonnummer 0234/909-0 oder dem Polizeinotruf 110 in Verbindung zu setzen. Außerdem wurde eine dedizierte Webseite für Tipps eingerichtet.