Heimtückischer denn je: Betrüger rufen mit gefährlicher neuer Masche an

Ihre Opfer ahnen oft gar nicht, dass etwas nicht stimmt, bis das Geld weg ist. Die Polizei warnt: Verbraucher müssen sich derzeit vor einer neuen Flut von Betrugsanrufen hüten, die heimtückischer sind als je zuvor.

Perfide neue Betrugsmaschen machen die Runde: In jedem Fall scheinen die Betrüger ihre Hausaufgaben gemacht zu haben. Die Polizei weist auf zwei gefährliche Betrugsmaschen hin, vor denen sich die Bürgerinnen und Bürger besonders in Acht nehmen müssen.

Achtung, Telefonbetrug! Deutsche Rentenversicherung ruft an
Diese Masche zielt insbesondere auf Rentner ab. Das Telefon klingelt, die Nummer der Deutschen Rentenversicherung wird angezeigt. Wer würde da schon Verdacht schöpfen? Am anderen Ende ist ein Mitarbeiter der DRV, der Ihnen mitteilt, dass die monatliche Pfändung Ihrer Rente droht. Grund dafür ist die Nichtzahlung von Forderungen in Höhe von mehreren tausend Euro. Angeblich haben Sie vor einiger Zeit ein Lotterieabonnement abgeschlossen, aber nie bezahlt. Die Betrüger behaupten, dass eine Telefonaufzeichnung als Beweis existiert.

Woher die Betrüger wissen, dass sie mit einem Rentner sprechen, ist ungewiss. Aber sobald sie ihr Opfer in das Gespräch verwickelt haben, erhöhen sie den Druck. Die meisten Rentner in Deutschland können es sich nicht leisten, dass ihnen etwas von ihrer Rente abgezogen wird! Die Betrüger wissen das und bieten an, mit der zuständigen Anwaltskanzlei zu sprechen. Ein zweiter Telefonanruf folgt: Es sei ein „Vergleich“ geschlossen worden: Gegen die Zahlung eines Teilbetrages, und zwar an Ort und Stelle, kann die gesamte Forderung fallen gelassen werden. Darauf sind schon zu viele Opfer hereingefallen. Die DRV weist auf ihrer Website darauf hin, dass ihre Mitarbeiter niemals auf diese Weise vorgehen würden!

Wenn Sie einen solchen Anruf erhalten, sollten Sie sofort auflegen – auch wenn die angezeigte Telefonnummer echt erscheint! Die Betrüger verwenden dazu eine Technik namens „Call-ID-Spoofing“. Wenn Sie Sorgen über einen solchen Anruf haben, sollten Sie die Nummer der echten DRV nachschlagen und dort um Rat fragen.

Schreiben vom Gerichtsvollzieher
Verbraucher müssen sich aktuell auch vor einem zweiten gefährlichen Betrug hüten. In diesem Fall handelt es sich nicht um einen Telefonbetrug, aber auch hier geht es um Schulden für ein unbezahltes Lotto-Abo. Die Opfer erhalten aus heiterem Himmel eine SMS-Nachricht von DHL: Ein Pfändungsbeschluss wird in Kürze zugestellt. Auf amtlich aussehendem Briefpapier kommt dann ein Schreiben vom Obergerichtsvollzieher: Ein Schadensersatz von knapp 1000 Euro ist fällig. Der Brief ist nicht nur korrekt adressiert, er enthält in den berichteten Fällen sogar die Bankverbindung des Opfers. Bei Nichtzahlung der angegebenen Summe droht eine Kontosperre.

Wenn Sie ein solches Schreiben erhalten, sind Sie zu Recht besorgt! Doch bei näherer Betrachtung fallen mehrere verdächtige Details auf: Trotz des offiziellen Aussehens und des hochwertigen Briefpapiers finden sich kleine Fehler im Text. Und nicht nur das: Die einzige Möglichkeit, den angeblichen Gerichtsvollzieher zu kontaktieren, ist eine Handynummer und eine E-Mail-Adresse. Eine Festnetznummer ist nicht angegeben. Dies deutet darauf hin, dass das Schreiben nicht echt ist. Wenn Sie dennoch Zweifel haben, sollten Sie sich an das für Sie zuständige Amtsgericht oder an die Gerichtsvollzieher-Verteilerstelle wenden.

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  • Wenn Banken, Versicherungen oder andere Stellen anrufen und Geld fordern, sollte man immer sofort auflegen. Wenn Forderungen offen sind, wird man davon schriftlich erfahren. Hat man dann Zweifel , ob die Forderung tatsächlich berechtigt ist, setzt man sich mit dem Absender rn Verbindung .
    Wenn da keine Festnetznummer angegeben ist, wäre da schon Vorsicht geboten.
    Ich wurde vor wenigen Wochen angerufen. Da sagte man mir, ich hätte bei einem Abo Glückspiel teilgenommen,Hätte vergessen das Abo zu kündigen und somit wären weitere Zahlungen zu leisten Der Anrufer sprach sehr schnell. Habe zu ihm gesagt, er solle langsamer sprechen und mir ganz genau sagen, um welches Abo Gewinnspiel es sich dabei handelt Da legte er auf.
    Ich bin auch schon etwas älter, aber Geld würde von mir niemand bekommen.. Wenn. mir einer erzählen würde, dass .sich im Familienkreis ein Unfall ereignet hätte und nur durch Zahlung einer Summe, Probleme beseitigt werden könnten, würde ich den Anrufer fragen, wie die Person heisst, wie alt die Person ist, wo genau der Unfall passiert ist usw. Mit derartigen Fragen kann. man schon klären, ob etwas stimmt oder nicht Als nächsten Schritt bei der angeblichen Person anrufen. Ältere Leute reagieren bei solchen Schockanrufen eben oft falsch.

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Kai Degner