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Impfungen beenden Pandemie nicht

Nach einer ersten Einschätzung des Kieler Infektionsmediziners Prof. Helmut Fickenscher wird der für den kommenden Sonntag in Deutschland geplante Impfbeginn die Epidemie vorerst nicht positiv beeinflussen. So sagte Fickenscher: “Dies liegt daran, dass wir einfach viel zu viele Leute zu impfen haben und noch längere Zeit nicht genügend Impfstoff zu Verfügung haben werden”. Der Professor ist zum einen Direktor des Instituts für Infektionsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) und auch der derzeitige Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten.

Laut Fickenscher hängt derzeit eine günstige Corona-Entwicklung auch stark davon ab, inwieweit es zu einer umfassenden Durchimpfung der Bevölkerung noch vor dem Winter 2021/2022 kommen kann. Wie hoch diese sein müsste, ob nun 60 oder 80 Prozent, muss sich in der Zukunft noch zeigen. Mit einer deutlichen Lockerung der momentanen Corona-Auflagen rechnet der Mediziner derzeit nicht vor Ostern. Es bestehe aber durchaus die Möglichkeit, dass einige Branchen eventuell schon früher wieder öffnen könnten. Doch ist eine relevante Lockerung des Alltags aus seiner Sicht erst dann zu erwarten, wenn es draußen wieder deutlich wärmer werde. Sein Wunsch ist daher, dass der Frühling warm und frühzeitig beginne.

Die Hoffnungen im Kampf gegen die derzeitige Corona-Pandemie richten sich im Moment auf den neuen Impfstoff von Biontech. Sowohl in Deutschland als auch in anderen EU-Ländern werden am Sonntag die ersten Impfungen beginnen. Allerdings wird es noch bis weit in das nächste Jahr dauern, bis jeder, der eine Spritze haben will, diese auch tatsächlich bekommt.

Beginnen werden die Impfungen zunächst in den Alten- und Pflegeheimen. In diesem Fall werden dann mobile Impfteams zum Einsatz kommen. Diese suchen dann die Heime auf und werden sowohl die dortigen Bewohner als auch das Personal impfen. Laut dem Bundesgesundheitsministerium entscheiden aber die Bundesländer und die Behörden vor Ort, in welchen Heimen zuerst geimpft wird.

Großbritannien – Impfungen laufen auf Hochtouren

Während man in Deutschland noch auf den Start der Impfungen warten, hat Großbritannien bereits mehr als 600.000 Menschen mit der ersten Dosis des Vakzins von Biontech und Pfizer geimpft. Dies hat am gestrigen Donnerstag das britische Ministerium für Gesundheit und Soziales mitgeteilt. Demnach sind im Zeitraum vom 8. bis 20. Dezember 616.933 Briten geimpft worden.

In der Erklärung des Ministeriums heißt es dazu: „Der Impfstoff wurde Bewohnern von Pflegeheimen, Personen im Alter von 80 Jahren und älter sowie dem Personal im Gesundheits- und Sozialwesen an über 500 Impfstellen in ganz Großbritannien verabreicht. Das Impfprogramm wird über Weihnachten fortgesetzt“.

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Alexander Grünstedt