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Italienische Dermatologen beschreiben neues Corona-Symptom

Nach 10 Monaten Pandemie sind die meisten COVID-19-Symptome hinreichend bekannt. Italienische Forscher entdecken nun jedoch ein Symptom, das bisher unbeachtet blieb. Bis zu 40% der Erkrankten erleiden es nach der eigentlichen Erkrankung.

In Italien wurde ein bisher völlig unbekanntes Corona-Symptom entdeckt. Aufmerksam wurden darauf Dermatologen aus Bologna.

Bislang gilt COVID-19 als Atemwegserkrankung. Bei schweren Fällen scheint der ganze Organismus involviert. Doch als erste Anzeichen einer Erkrankung mit dem Erreger Sars-CoV-2 gelten: Husten (45 Prozent laut RKI) und Fieber (38 Prozent). Auch Schnupfen (20 Prozent) und eine Beeinträchtigung des Geruchs- und Geschmackssinns (15 Prozent) wurden in Deutschland gemeldet.

Britische Forscher zeigten eine diffusere Symptombeschreibung, die auch bei einer Grippe oder einem grippalen Infekt auftreten können. Die Wissenschaftler des University College in London (UCL) listeten anhand einer aktuellen Befragung von 560 Teilnehmern die folgenden Symptome auf: Mehr als 80 Prozent der Infizierten klagten über Brustschmerzen, Atembeschwerden, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und den Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns. Mehr als 70 Prozent litten unter Schweißausbrüchen, Bauchschmerzen, Husten und Fieber. Fast 70 Prozent der Befragten nahmen außerdem Halsschmerzen im Verlauf der Infektion wahr.

Haarausfall bei bis zu 40 Prozent der Infizierten

Prof. Bianca Maria Piraccini, Direktorin der Abteilung für Dermatologie und Venerologie an der Universität Bologna beschrieb in einem Zeitungsinterview eine neue Beobachtung: „Mehr als 30 Prozent der infizierten Personen berichteten von reichlich Haarausfall“, erklärt Piraccini. Erstmals registriert wurde das Symptom bereits im April. Seither habe die Uni Bologna das Phänomen untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass bis zu 40 Prozent aller Corona-Infizierten betroffen sein könnten. Die meistens davon seien eher jünger. Allerdings sei denkbar, dass ältere Patienten den Haarausfall weniger bemerkten oder nicht meldeten.

Piraccini beobachtete bei den Betroffenen ein „beträchtliches Ausmaß“ des Problems: Der Haarausfall zeige sich „beim Waschen, Bürsten und sogar beim einfachen Durchfahren der Haare während des Tages.“ Den Symptomträgern fielen bis zu 300 Haare pro Tag aus.

Der Haarausfall könne jedoch nicht als Anfangssymptom betrachtet werden. Tatsächlich hätten die Erkrankten das Symptom erst vier bis zwölf Wochen nach der eigentlichen Infektion bemerkt. Es sei daher denkbar, dass es sich um eine Reaktion auf die hohe Belastung für den Organismus handele oder auf bestimmte Medikamente. Glücklicherweise sei der Haarausfall allerdings keine chronische Erscheinung. Das Symptom höre „mit der Zeit auf“ und die Haare wuchsen in normalem Tempo wieder nach, so Piraccini.

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Author
Stuart Henderson