

Der Krieg hat Europa endgültig erreicht! Eine Gewaltspirale hat jetzt im Mittelmeer ihren Anfang genommen. Dort griff die Ukraine einen Öltanker an, den sie den Russen zuordnete.
Als „Schattenflotte“ werden Schiffe bezeichnet, die unter fremder Flagge fahren und oft schon besonders alt sind. Vor allem Russland soll einige nutzen, um Sanktionen zu umgehen, unter anderem das Ölembargo. Die EU hat seit Februar dieses Jahres schon mehr als 400 dieser Schiffe auf ihre Sanktionsliste gesetzt.
“Beispielloser Spezialeinsatz”
Eines der Schiffe wurde jetzt von ukrainischen Drohnen angegriffen. Es hatte sich zu diesem Zeitpunkt in neutralen Gewässern im Mittelmeer befunden. Aus Kreisen des ukrainischen Inlandsgeheimdiensts SBU wird vermeldet, dass es sich um einen „neuen, beispiellosen Spezialeinsatz“ gehandelt habe. Der Tanker mit Namen „Qendil“ habe „schwere Schäden erlitten“ und könne „nicht mehr für seinen vorgesehenen Zweck eingesetzt werden“.
“Ein legitimes Ziel”
Die Quelle betonte: “Russland nutzte diesen Tanker, um Sanktionen zu umgehen und Geld zu verdienen, das dann für den Krieg gegen die Ukraine verwendet wurde. Aus völkerrechtlicher und kriegsrechtlicher Sicht ist er daher ein völlig legitimes Ziel für den SBU. Der Feind muss verstehen, dass die Ukraine nicht aufgeben wird und ihn überall auf der Welt angreifen wird.”
Unbekannt ist, ob der SBU Drohnen im Mittelmeer einsetzen konnte und welche Länder die Drohnen überflogen hatten. Aus Insider-Kreisen hieß es Agenturberichten zufolge, dass der Tanker zum Zeitpunkt des Angriffs leer gewesen sei, Menschen sollen also nicht verletzt worden sein. Ebenso soll keine Ladung an Bord gewesen sein – demnach habe keine Gefahr für die Umweltsicherheit der Region bestanden. Bisher ist eine unabhängige Bestätigung der Angaben ausständig.
Ukraine erhält EU-Unterstützung
Erst in jüngster Vergangenheit hatte Kiew ähnliche Angriffe auf zwei mutmaßliche Öltanker der „Schattenflotte“ im Schwarzen Meer vor der Küste der Türkei gemeldet. Die Ukraine darf sich zudem auf finanzielle Unterstützung der EU-Länder freuen: Nach monatelangem Streit gab es nun eine Einigung auf einen Kompromiss für die nächsten zwei Jahre. Kanzler Merz dazu: „Europa hat verstanden, dass die Stunde geschlagen hat und Europa hat eine Demonstration seiner Souveränität abgeliefert.“