Kategorien: News News-App

Lungenembolie bei junger Frau nach Impfung aufgetreten

Patienten müssen bei Medikamenten den Nutzen und die Risiken der Nebenwirkungen gegeneinander abwägen. So werden bei der Impfung mit dem Vakzin von AstraZeneca künftig vorab Beratungstermine in Halle angeboten. Der Grund ist, dass bei einer jungen Frau eine Lungenembolie zwölf Tage nach der Impfung auftrat.

Aus der Stadt Halle in Sachsen-Anhalt kommt die Meldung, dass es zu einem schweren Verdachtsfall auf eine Lungenembolie gekommen ist, nachdem mit dem Wirkstoff von AstraZeneca geimpft wurde. „Wir müssen heute leider über einen Vorfall berichten, den es sehr ernst zu nehmen gilt. Uns hat erstmals die Nachricht von einem Verdachtsfall einer Impf-Komplikation erreicht”, heißt es auf der städtischen Homepage. Eine Frau im Alter von 35 Jahren habe zwölf Tage nach der Verabreichung des Vakzins der Firma eine schwere Lungenembolie erlitten. Derzeit werde sie stationär behandelt. Auch an das Paul-Ehrlich-Institut als zuständige Bundesbehörde ist dieser Verdachtsfall einer Impf-Komplikation gemeldet worden.

Als Konsequenz erklärte Halles Amtsärztin Christina Gröger im Sozialausschuss, dass es nach den Meldungen über teilweise schwere Nebenwirkungen wir Blutgerinnsel im Gehirn nach einer Impfung nur noch Impfungen mit dem Präparat geben werde, wenn vorab ein Beratungsgespräch stattgefunden habe. Auch über die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Verträglichkeit der Impfstoffe ist in dem Gespräch informiert worden. Doch warnte Gröger auch davor, Impfstoffe zu meiden. „Impfungen sind die einzige Möglichkeit, um die Pandemie zu meistern”.

„Wir haben die Bilder aus Italien und Spanien vor Augen, als Intensivstationen überfüllt waren und entschieden werden musste, welcher Patient beatmet werden muss und wer nicht”, sagte Gröger weiter. Auch wenn es durch die Impfung „nur“ zu einer Milderung der Krankheitsverläufe komme, ist das schon ein Erfolg, so die Argumentation der Medizinerin.

13 Fälle in Deutschland, zehn in Dänemark

Am späten Donnerstagnachmittag war trotz der Meldungen über Komplikationen mit Thrombosen im Gehirn in mehreren europäischen Ländern die Empfehlung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA ergangen, dass man an der Empfehlung für den Corona-Impfstoff von AstraZeneca festhalte. Mehr als ein Dutzend europäische Länder, unter ihnen auch Deutschland, hatten nach den Berichten rund um auftretende Probleme mit schweren Blutgerinnseln bei Geimpften die Nutzung dieses Vakzins untersagt.

Am Montag waren sämtliche Impfungen in den Bundesländern ausgesetzt worden. Dies sorgte für ein riesiges Durcheinander bei der Immunisierungskampagne. Bislang sind 13 Fälle von Blutgerinnseln in Deutschland bekanntgeworden. Daran seien drei Patienten verstorben. Es handelt sich dabei um zwölf Frauen und einen Mann im Alter von 20 bis 63 Jahren. Auch aus Dänemark kamen Meldungen über zehn Fälle von Thrombosen oder Symptomen einer Thrombose bei AstraZeneca-Geimpften. Auch ein Todesfall sei darunter.

Dass es einen Zusammenhang zwischen der Impfung mit dem besagten Vakzin und dem Auftreten von Thrombosen m Gehirn gebe, will die EMA „nicht mit Sicherheit ausschließen“. In die möglichen Nebenwirkungen wird daher eine Warnung vor möglichen seltenen Blutgerinnseln aufgenommen.

Social
Author
Stephan Heiermann