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Mediziner warnen vor einer neuen Grippeart, die die Augen angreift

Viel schlimmer als Bindehautentzündung: Eine hochinfektiöse neue Grippeart greift die Augen an. Mediziner warnen, dass Sie sich niemals die Augen reiben sollten, wenn Sie sich nicht die Hände gewaschen haben. Die Viren, die die Augengrippe verursachen, können leicht durch Händeschütteln oder das Berühren kontaminierter Oberflächen übertragen werden.

Deutschland leidet in diesem Winter bereits unter den Auswirkungen von Erkältungs- und Grippeviren sowie RSV und Corona. Jetzt warnen Mediziner vor einer neuen Art von Infektion, die sich zu diesem Mix gesellt hat. Im Gegensatz zur normalen Grippe, die die Atemwege befällt, greift die Augengrippe vor allem die Augen an.

Die Infektion wird durch Adenoviren verursacht. Sie wird sehr leicht übertragen: Adenoviren sind äußerst robust und können mehrere Tage lang auf trockenen Oberflächen überleben. Von dort werden sie dann durch Reiben auf das Auge übertragen. Sie können auch im Wasser überleben, daher sollte man sich immer gründlich die Hände waschen, bevor man sich das Gesicht wäscht.

Wenn man sich infiziert hat, wird man wahrscheinlich zuerst eine Rötung in einem Auge bemerken. Juckreiz und starkes Tränen des Auges sind ebenfalls typisch. Innerhalb weniger Stunden schwellen die Lymphknoten über dem Ohr und gelegentlich auch im Halsbereich an.

Ludger Wollring, Facharzt für Augenheilkunde und Sprecher des Berufsverbandes der Augenärzte, warnt davor, dass das Virus, wenn es erst einmal ein Auge befallen hat, meist innerhalb weniger Tage auch das andere Auge angreift.

Im Gegensatz zu einer normalen Bindehautentzündung, die in der Regel innerhalb von 7-14 Tagen abklingt, kann die Augengrippe bis zu vier Wochen andauern. In dieser Zeit kann es zu schweren Sehstörungen kommen. “Das liegt daran, dass sich neben der Bindehaut auch die Augenhornhaut entzündet und eintrübt”, erklärt Dr. Claus Cursiefen, Direktor des Zentrums für Augenheilkunde in Köln.

Die Augengrippe ist ein weiterer Grund, warum auch in diesem Winter Handdesinfektionsmittel und regelmäßiges Händewaschen notwendig sind. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie eine Augengrippe haben, sollten Sie unverzüglich Ihren Arzt oder Augenarzt aufsuchen. Die Augengrippe (Keratoconjunctivitis epidemica) ist eine meldepflichtige Krankheit, die dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet werden muss.

Die Behandlung besteht in der Regel aus entzündungshemmenden Augentropfen, um die Beschwerden zu lindern. Cursiefen rät den Betroffenen, zu Hause zu bleiben, sich häufig die Hände zu waschen und keine Seife oder Körperpflegeprodukte mit anderen Personen zu teilen.

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Kai Degner