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Mehrere Filialschließungen bei deutschem Supermarktriesen – die Gründe sind ernst

Völlig unerwartet: Bundesweit müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher bald andere Orte suchen, um ihren wöchentlichen Lebensmitteleinkauf zu erledigen. Denn der deutsche Supermarktriese Kaufland hat angekündigt, im Laufe dieses und des nächsten Jahres größere Filialen zu schließen.

Die Kaufland Stiftung & Co. KG, die ihren Sitz in Neckarsulm hat, eröffnete 1984 ihre erste Filiale im schwäbischen Backnang. Seitdem hat sie sich zu einer großen Kette mit Filialen in mehreren europäischen Ländern entwickelt. In Deutschland gibt es bundesweit 770 Filialen. Insgesamt beschäftigt der Konzern laut seiner Website 90.000 Mitarbeiter. Doch nun sieht es so aus, als bekäme auch eine so große und scheinbar erfolgreiche Supermarktkette die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zu spüren.

Kaufland hat bekannt gegeben, dass es gezwungen ist, mehrere seiner großen Standorte zu schließen. Dazu gehören die Filialen im Ruhr Park Bochum, die im September dieses Jahres geschlossen werden sollen, Siegen-Fludersbach (Juni 2024) und Greiz in Thüringen (ebenfalls Juni). Im nächsten Jahr werden die Filialen im Palais Vest in Recklinghausen (Januar) und Dortmund-Mengede (März/April) geschlossen. Ob danach weitere Standortschließungen angekündigt werden, bleibt abzuwarten.

Die Gründe für diese Entscheidung sind wirtschaftlicher Natur: Die betroffenen Filialen wurden ausgewählt, weil sie ein schlechtes Betriebsergebnis lieferten – obwohl die meisten ihrer Kunden sie wahrscheinlich als sehr gut besucht bezeichnen würden. In einer Stellungnahme von Kaufland heißt es: “Wir bewerten jeden Standort individuell im Hinblick auf seine langfristigen Entwicklungspotentiale sowie unter Beachtung mietvertraglicher Rahmenbedingungen.”


Die Supermarktkette hat auch zugesichert, dass die Mitarbeiter der betroffenen Filialen sich keine Sorgen machen müssen. Jeder einzelne Mitarbeiter werde die Möglichkeit erhalten, in einem persönlichen Gespräch über “Möglichkeiten der Weiterarbeit bei Kaufland” zu sprechen.

Erst im November vergangenen Jahres hatte Kaufland die Eröffnung mehrerer neuer Filialen angekündigt, unter anderem in München und in Frankfurt. Es ist daher zu hoffen, dass es sich bei diesen Filialschließungen nur um eine Umschichtung von Ressourcen handelt und nicht um ein Zeichen dafür, dass sich das deutsche Supermarktunternehmen in ernsten finanziellen Schwierigkeiten befindet.

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Kai Degner