Militärische Eskalation vor japanischer Küste

Während alle Augen auf den neuen Konflikt zwischen Israel und dem Iran oder dem Krieg in der Ukraine gerichtet sind, bahnt sich in der Pazifik-Region eine weitere Krisensituation an. Dort fühlt sich Japan immer weiter bedrängt von chinesischen Militäreinheiten, die immer unverschämter werden und neuerdings direkt in japanisches Hoheitsgebiet eindrängen oder gefährliche Manöver gegen japanische Verteidigungskräfte vornehmen. Heute hat Japan in Peking Beschwerde eingelegt, nachdem mehrere chinesische Fighterjets bewusst auf Kollisionskurs mit einem japanischen Kampfflugzeug gegangen waren. 

Unmittelbare Nähe zur japanischen Küste 

Der Vorfall ereignete sich in der Luft über internationale Fahrwasser im Ostchinesischen Meer. Die chinesischen Kampfflugzeuge sind nach Angaben des japanischen Verteidigungsministeriums von einem militärischen Flugträger, der Shandong, gestartet und bewusst bis auf wenige Meter entfernt auf die japanischen Jets zugesteuert. China hat im Laufe der letzten Woche mehrere provokative Militärübungen im Ost- und Südchinesischen Meer durchgeführt, die nach Angaben der Japaner darauf hinzielen, den anliegenden Ländern durch eine Machtanzeige einzuschüchtern. Gleichzeitig registrierte die japanische Marine letzte Woche, dass gleich zwei chinesische Kriegsschiffe in die japanischen Hoheitsgewässer vor der östlichen Pazifikküste des Landes eingedrungen waren.  Der betroffene Bereich um die unbewohnten Senkaku-Inseln ist ein historischer Zankapfel zwischen den beiden Ländern, nachdem China das Gebiet, das unter japanischer Hoheit liegt, für sich beansprucht. 

Geplante Massenevakuierung 

Japan hat jetzt aufgrund der zunehmenden chinesischen Bedrohung einen konkreten Evakuierungsplan für mehr als 100.000 Einwohner ausgearbeitet. Dabei dreht es sich im ersten Umgang um die Bewohner der Sakishima-Inselgruppe im Südwesten des Landes. Die Inselgruppe, die auch ein beliebtes Ziel für Touristen darstellt, liegt nahe Taiwan, das jederzeit einen chinesischen Angriff zur Übernahme der abtrünnigen Nation erwartet. Die Pläne zur Massenevakuierung wurden ausgearbeitet, weil die japanische Regierung ihr Vertrauen in die Vereinigten Staaten verloren hat und davon ausgeht, dass die amerikanische Regierung weder Taiwan noch Japan im Falle eines Konflikts mit China zur Seite stehen wird. Der amerikanische Präsident Donald Trump hat bei den Zollverhandlungen bereits angedeutet, dass er kein Interesse an der Verteidigung Japans hat. „Wir unterhalten gute Beziehungen zu Japan, aber wir haben ein interessantes Abkommen mit Japan, das besagt, dass wir sie schützen müssen, aber sie müssen uns nicht schützen“, sagte Trump über die sich zuspitzende Situation im Pazifik. „So steht es im Vertrag, und nebenbei verdienen sie mit uns wirtschaftlich ein Vermögen. Ich frage mich da, wer macht diese Geschäfte?“

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Alexander Grünstedt