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Mitten in Deutschland: Kind (3) stirbt, weil kein Krankenwagen geschickt wurde

Wie jetzt bekannt wurde, ist ein kranker Dreijähriger gestorben, obwohl die Eltern einen Notruf abgesetzt hatten. Der Mitarbeiter entschied sich, keinen Krankenwagen zu schicken, weil er eine Stimme im Hintergrund gehört hatte, die gesagt haben soll, dass es dem Kind wieder besser geht.

Ermittlungen ergaben, dass auch ein elektronisches Abfragesystem des aufgenommenen Notrufes zum gleichen Ergebnis geführt habe. Der Mann gilt somit als unschuldig.

Der tragische Vorfall hatte sich bereits kurz vor Weihnachten ereignet. Eine Nachbarin der Familie alarmierte die Leitstelle Brandenburg: Das dreijährige Kind habe 39,5°C Fieber und erbreche sich, zudem habe die Anruferin von  einem bekannten Herzproblem des Kindes erzählt. Der Disponent entschied sich, keinen Rettungswagen zu schicken, wie die Die Pressestelle der Feuerwehr bekannt gab: „Zum Abschluss des Gesprächs wies der Disponent noch einmal auf die Möglichkeiten des ambulanten Versorgungsbereiches hin und sensibilisierte die Anruferin darin, dass bei einer Wesensveränderung sie noch einmal den Notruf wählen soll.“

Kurze Zeit später war das Kind tot. Für die folgende Dienstschicht wurde der Mann freigestellt, um den Sachverhalt zu verarbeiten, er musste durch das Einsatznachsorgeteam des Landes Brandenburg betreut werden. Die Polizei nahm schließlich Ermittlungen auf.

Die Feuerwehr erklärte schließlich auf RTL-Anfrage, dass ein zweites Abfragesystem des aufgenommenen Gesprächs zum gleichen Ergebnis geführt habe. Und der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Brandenburg, der sich die Aufnahmen des Anrufs angehört hatte, ergänzt: „Vom erzielten Abfrageergebnis ist aus streng medizinischer Sicht die Handlungsweise des Disponenten hier nicht zu beanstanden.“

Notruf in der Krise
Die Notfallversorgung ist in ganz Deutschland überlastet. Oft dauert es viel zu lange, bis der Notarzt da ist. Der Grund dafür ist simpel: Immer mehr Einsätze und zu wenig Personal. Leider rufen viele Menschen wegen Nichtigkeiten an und blockieren so die Einsatzkräfte. Das Bündnis Pro Rettungsdienst spricht davon, dass höchstens 15 Prozent der Notarzteinsätze echte Notfälle seien. Luis Teichmann, Rettungssanitäter und Rettungsingenieur: “Ich würde sagen, wenn man zehn Einsätze in der Zwölf-Stunden-Schicht fährt, dass maximal ein Einsatz dabei war, wo man sagen würde: Okay, dafür haben wir diesen Rettungswagen gebraucht, das Equipment und unsere Berufsausbildung.”

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Martin Beier