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Nach 145 Jahren: Jetzt ist Schluss – Darauf müssen sich die Verbraucher gefasst machen

Ein Ende, das sich niemand für Deutschlands berühmte 145 Jahre alte Kaufhaus-Kette gewünscht hätte, doch nun ist ihr Schicksal besiegelt: Bundesweit werden die Verbraucher traurig sein, wenn sie hören, dass Galeria Karstadt Kaufhof nun vor dem endgültigen Aus steht.

Es war 1879, als in Stralsund ein Geschäft eröffnete, das die Grundlage für den allerersten Kaufhof werden sollte. Jetzt, fast 145 Jahre später, sieht die Zukunft von Deutschlands berühmter Kaufhaus-Kette düster aus. Galeria Karstadt Kaufhof musste zum dritten Mal Insolvenz anmelden, und dieses Mal scheint es kaum noch Chancen auf Rettung zu geben.

Wirtschaftsexperten sprechen dieses Mal von einer “harten Insolvenz”. April 2020 und Oktober 2022 waren dagegen sogenannte “weiche” Insolvenzen. Die dritte und jüngste könnte das komplette Verschwinden von Galeria bedeuten, wie wir sie kennen.

Der Grund dafür: Galeria Karstadt Kaufhof gehört zur KaDeWe Group, die wiederum zu 49% im Besitz der Signa Group des österreichischen Milliardärs René Benko ist. Signa ist in letzter Zeit immer wieder in die Schlagzeilen geraten: Zahlreiche seiner Unternehmen mussten Insolvenz anmelden und Benkos Imperium bröckelt zusehends. Dabei sollte Signa der Rettungsanker für Galeria sein – 200 Millionen Euro waren der angeschlagenen Kaufhaus-Kette versprochen worden. Ob das angesichts der riesigen Finanzprobleme von Signa noch zustande kommt, ist höchst zweifelhaft.

In den vergangenen Jahren war die Bundesregierung Galeria zu Hilfe gekommen, doch diesmal ist auch das sehr unwahrscheinlich. Selbst wenn die Aufregung nach der Bekanntgabe des neuen Haushaltsplans der Bundesregierung nicht wäre, schuldet Galeria Karstadt Kaufhof dem Bund immer noch mehrere hundert Millionen Euro: Von den 680 Millionen Euro, die das Unternehmen bisher aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) erhalten hat, konnte es nur 40 Millionen zurückzahlen.


Wie geht es nun mit Galeria weiter? Der erste Schritt für das Unternehmen besteht darin, sich von Signa zu trennen. Zu diesem Zweck hat Galeria Insolvenz in Eigenverantwortung angemeldet. Ziel des Unternehmens ist es, den Geschäftsbetrieb so gut wie möglich aufrechtzuerhalten, bis ein Investor gefunden ist. Das bedeutet, dass möglicherweise weitere Filialen geschlossen werden müssen.

Bereits im Juni 2023 wurden 19 Galeria-Filialen geschlossen, 28 weitere sollen bis Ende Januar folgen. Ob eine rechtzeitige Rettung seitens der Modekette P&C oder des Düsseldorfer Finanzinvestors Droege, die beide im Zusammenhang mit einer möglichen Beteiligung an Galeria genannt wurden, erfolgen wird, bleibt abzuwarten.

Foto: João Pimentel Ferreira, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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Kai Degner