Nach Großalarm in Deutschland: Schießbefehl wird erteilt

Radikaler Schritt der deutschen Politik: Im Schnellverfahren wird ein Abschussbefehl für alle Drohnen über Bayern erlassen. Markus Söder reagiert damit auf die aktuellen Sichtungen über dem Münchner Airport.

Bayerns Regierungschef Markus Söder will Konsequenzen ziehen, nachdem Drohnen unbekannter Herkunft am Donnerstagabend den Münchner Flughafen lahmgelegt hatten. Nun soll die bayrische Polizei auf sein Geheiß Drohnen vom Himmel jagen. Söder dazu: „Die Drohnenvorfälle zeigen den großen Druck. Ab jetzt muss gelten: Abschießen statt Abwarten! Und zwar konsequent! Unsere Polizei muss Drohnen sofort abschießen können.“

„Brauchen einen Iron Dome!“
Der Spitzen-Politiker geht noch weiter: „Der Iron Dome für Deutschland muss kommen. Wir brauchen endlich einen wirksamen Schutz unserer gesamten Infrastruktur und militärischen Einrichtungen. Bayern macht dazu ein Schnellgesetz. Wir behandeln das schon am Dienstag im Ministerrat. Auch der Bund muss schleunigst das Flugsicherheitsgesetz anpassen. Es geht nicht nur darum, Spionage zu verhindern. Unsere Infrastruktur muss jederzeit funktionsfähig bleiben. Wir brauchen Hoheit über unseren Luftraum.“

Auch Bundesinnenminister Alexander Dobrindt schlägt gegenüber BILD in eine ähnliche Kerbe: „Die Drohnensichtungen über München sind ein weiterer Weckruf: Der Wettlauf zwischen Drohnen-Bedrohung und Drohnen-Abwehr wird immer härter. Wir brauchen jetzt mehr Finanzierung, Förderung und Forschung – national und auf europäischer Ebene.“

Nur wenig über Drohnen bekannt
Bislang tappen die Beamten noch im Dunkeln darüber, wer hinter den Drohnenflügen steckt. Weder die Drohnen noch Verdächtige konnten gefunden werden. Ein Sprecher der Bundespolizei gab an, dass trotz „umfangreicher Fahndungsmaßnahmen“ kein Verursacher des Vorfalls am Flughafen München identifiziert werden könne. 

Münchner Airport im Chaos
Aufgrund der Sichtungen musste am Donnerstagabend der Münchner Flughafen gesichert werden. Ab 22.30 Uhr strandeten 3000 Passagiere, die schließlich auf Feldbetten oder im Sitzen übernachten mussten. 17 Flügen wurde die Landung aus Sicherheitsgründen untersagt, 15 mussten umgeleitet werden.