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Neuer Corona-Impfstoff braucht nur noch eine Anwendung

Vor dem Coronavirus könnte bald nur eine einzige Impfdosis umfangreich schützen. Denn der von Johnson & Johnson entwickelte Impfstoff sei nicht nur sehr wirksam und zudem sicher. Wie die US-Arzneimittelbehörde FDA mitteilte, reiche lediglich eine Spritze für die Immunisierung.

Dem Corona-Impfstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson wird von der US-Arzneimittelbehörde FDA eine sehr hohe Wirksamkeit bescheinigt. Das Mittel habe in einer großen klinischen Studie schwere Erkrankungen in den USA zu 85,9 Prozent und moderate Symptome zu 66 Prozent verhindert. Bei parallel dazu in Brasilien und Südafrika durchgeführten Studien lagen die Wirksamkeiten des Vakzins laut Angaben der FDA bei 81,7 beziehungsweise 87,6 Prozent. Daraus lässt sich schließen, dass der Impfstoff auch sehr gute Eigenschaften im Kampf gegen die südafrikanische und brasilianische Virus-Variante aufweise. Diese beiden gelten als deutlich ansteckender als die Ur-Variante des Coronavirus.

Lediglich eine Injektion nötig

Im Vergleich zu den in den USA schon zugelassenen Impfstoffen der Firmen BionTech/Pfizer und Moderna weist das Vakzin von Johnson & Johnson zwar eine geringere Wirksamkeit auf, doch könnte damit die Impfkampagne nach Aussagen von Experten erheblich beschleunigt und auch vereinfacht werden. Dass Johnson & Johnson-Präparat muss im Gegensatz zu den anderen Mitteln nämlich nur einmal angewendet werden, um eine umfangreiche Wirkung zu erzielen.

Ebenso ist es hier möglich, dass Mittel leichter zu transportieren und aufzubewahren. Wie das Unternehmen angab, ist das Vakzin für mindestens drei Monate lang bei normalen Temperaturen zwischen zwei und acht Grad haltbar. Bei einer längeren Lagerung benötigt der Impfstoff von BionTech extrem niedrige Temperaturen von minus 70 Grad.

Anträge auf Zulassung sind gestellt

Als Vektor benutzt der Impfstoff von Johnson & Johnson ein sogenanntes Adenovirus. Im Normalfall wird dadurch eine gewöhnliche Erkältung ausgelöst. In diesem Falle aber wurde es so verändert, dass es nicht mehr zu einer Vermehrung kommt. Der Vektor übermittelt hingegen genetische Anweisungen an die Zellen, damit diese ein bestimmtes Protein des Coronavirus produzieren. Das Immunsystem wird durch diese Information darauf vorbereitet, dass echte Coronavirus zu bekämpfen.

Bereits Anfang Februar hatte Johnson & Johnson einen Antrag auf eine Notfallzulassung für den eigenen Impfstoff bei den Behörden in den USA gestellt. Ein Expertenausschuss der FDA berät nun am Freitag über die Zulassung. In der vergangenen Woche ist auch bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA ein Antrag auf bedingte Zulassung eingereicht worden.

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Author
Stephan Heiermann