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Neues Coronavirus in britischen Fledermäusen entdeckt

Auf den Spuren von Sars-CoV-2 untersuchten Forscher in Großbritannien die heimischen Fledermäuse und fanden dort tatsächlich ein neues Coronavirus. Gefährlich könnte dieses werden, wenn es mutiert. Die Pandemie könnte das verursachen.

Da Fledermäuse als Träger von Sars-CoV-2 in Frage kommen, untersuchten britische Forscher die in England und Wales ansässigen Fledermaus-Arten. Im Kot der nachtaktiven Tiere fanden sie tatsächlich ein artverwandtes Coronavirus.

Das Team um Andrew Cunningham vom Institute of Zoology in London veröffentlichte seine Forschungsergebnisse im Fachjournal „Nature“. Demnach handelt es sich bei den gefundenen Erregern um bisher unbekannte Viren, die sich den Coronaviren zuordnen ließen. Ihre Proteine stimmen zu rund 80 Prozent mit Sars-CoV-2 und Sars-CoV überein.

Trotzdem sind sich die Wissenschaftler relativ sicher, dass diese Viren kein direktes Risiko für den Menschen darstellen. Das Rezeptorprotein, welches Sars-CoV-2 so gefährlich macht, ist bei den Fledermaus-Viren stark verändert. Genau dieses Protein wird benötigt, um in Wirtszellen einzudringen.

Die Forscher um Cunningham gehen davon aus, dass der Mensch für das Fledermaus-Coronavirus, welches den Sarbecoviren zugeordnet wird, kein guter Wirt ist. Die Viren der kleinen Hufeisennase sind demnach nicht zoonotisch. Das heißt, sie können nicht auf Menschen übertragen werden. Dies könnte sich jedoch ändern, wenn diese Viren mutieren. Ein solcher Fall könnte dann eintreten, wenn ein mit Sars-CoV-2-infizierter Mensch seine Viren an Fledermäuse weitergibt. Treffen beide Virentypen in einem Wirt aufeinander, ist eine Kreuzung denkbar.

Aus diesem Grund empfehlen die Forscher, dass alle Personen, die mit Fledermäusen in Kontakt kommen können, besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Das gilt beispielsweise für Biologen, Höhlenforscher oder Tierpfleger.

Grundsätzlich vermuten die britischen Wissenschaftler, dass es das nun gefunden Virus im Kot der Kleinen Hufeisennasen schon lange gebe. Bisher habe es vermutlich nur niemand entdeckt. Ähnliche, mit Sars-CoV-2 und Sars-CoV verwandte Viren seien auch bereits in Fledermäusen in China und Thailand nachgewiesen worden.

Bedenken haben die Forscher vor allem um die Fledermäuse. Es wäre schlimm, wenn die Menschen nun anfangen, sich vor Fledermäusen zu fürchten und diese zu jagen, erklärte die Studentin Ivana Murphy von der UEA School of Biological Sciences, die half den Kot der Tiere in Großbritannien einzusammeln. “Wie alle Wildtiere stellen sie, wenn sie in Ruhe gelassen werden, keine Bedrohung dar”, betonte die angehende Ökologin.

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Sara Breitner