Neues Virus ohne Heilmittel breitet sich aus

Bereits vor Monaten kamen die ersten Meldungen von Grippeerkrankungen, Wochen vor der eigentlichen „typischen“ Influenza-Zeit. Seither ist das EU-Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in Alarmbereitschaft versetzt worden. Die Grippesaison, sagt man dort, wird in dieser Saison besonders schlimm ausfallen. Dabei fürchtet man, dass die Influenza-Fälle schlimmer ausfallen werden als in der 2022/2023-Saison, in der 25 000 Menschen in Deutschland an der Erkrankung verstarben. Ausgerechnet jetzt kommen Warnungen vor einer neuartigen Viruserkrankung, gegen die es noch nicht einmal Medikamente oder Impfungen gibt. 

Greift Organe an 

Bei der neuen Krankheit dreht es sich um die Adenoviren, die im Augenblick in den Vereinigten Staaten und Großbritannien grassieren und wahrscheinlich bereits in weiten Teilen Europas gerade Einzug halten. Eine Infektion mit Adenoviren beginnt in der Regel mit gewöhnlichen Erkältungserscheinungen wie Husten, Halsschmerzen, Fieber, und bleierner Müdigkeit. Danach fangen die Augen an zu brennen und zu tränen, gefolgt von Durchfall und Erbrechen. Die Viren setzen sich nämlich auch im Magen und Darmtrakt fest und können sogar die Leber angreifen. In den vergangenen Jahren wurden verstärkt Kinder mit Hepatitiserkrankungen in Krankenhäuser eingeliefert, die zuvor unter einer Adenovirusinfektion litten. 

Hoch ansteckend  

Im Gegensatz zur Grippe oder einer Erkältung verschwinden die Symptome nicht innerhalb von wenigen Tagen, sondern halten oft über Wochen hinweg an. Dabei können Ärzte im Augenblick noch keine Tabletten oder Impfungen gegen die Viren verschreiben und raten Patienten lediglich, zu Hause zu bleiben und die Krankheit auszureiten. Adenoviren sind sehr ansteckend und Patienten, die daran erkrankt sind, sollten besonders auf Hygiene und regelmäßiges Händewaschen achten. Die Fallzahlen aus Deutschland sind im Augenblick noch gering, aber das kann sich schnell ändern. Besonders nach Weihnachten und Neujahr erwarten deutsche Gesundheitsämter einen rasanten Anstieg von nicht nur Influenza-Erkrankungen, sondern auch neuen Infektionsfällen der neuen Corona-Variante, die als „Frankenstein“ bekannt geworden ist.