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“Null Covid”-Strategie für Köln

Eine prominente Unterstützerin haben nun die Befürworter der sogenannten „No Covid“-Strategie erhalten. Henriette Reker, die parteilose Oberbürgermeisterin der Großstadt Köln, hat sich dafür ausgesprochen, den Lockdown konsequent weiter zu verfolgen.

Für einen wesentlich härteren Kurs bei der Bekämpfung der derzeitigen Covid-19-Pandemie hat sich die Bürgermeisterin von Köln, Henriette Reker, ausgesprochen. „In dieser Phase der Pandemie halte ich einen kurzen konsequenteren Lockdown für zielführend, wenn es darum geht, dass wir die coronabedingten Einschränkungen damit möglichst schnell und nachhaltig lockern können”, sagte die parteilose Politikerin gegenüber dem “Kölner Stadt-Anzeiger” in der Mittwochausgabe. Dem Land habe es unheimlich geschadet, „dass wir – damit meine ich Bund, Länder und Kommunen gleichermaßen – oftmals zu zögerlich waren”.

Henriette Reker spricht sich für “No-Covid-Strategie” aus

Reker sagte in dem Gespräch weiter: „Ich habe mich bereits mehrfach zur ‘No-Covid-Strategie’ bekannt, die einen Strategiewechsel vorsieht”. Diese Strategie sieht erst ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter zehn erste Lockerungen des Lockdowns vor. Die Zahl der Neuinfektionen ist auch nach über zwei Monaten der harten Beschränkungen noch immer sehr hoch und mitunter stagniere der Inzidenzwert auf einem hohen Niveau.

Reker sprach sich daher dafür aus, dass es für die Kommunen einen größeren Spielraum bei den Beschränkungen geben müsse. Gute Erfahrungen hat ihre Stadt unter anderem damit gemacht, dass sie kurzfristig auf Veränderungen reagiert habe und „nicht erst auf Vorgaben von Bund oder Land zu warten”.

Sie halte auch ein Belohnungssystem für die Bürgerinnen und Bürger für „besonders geeignet“ um diese zu motivieren, durchzuhalten. „Wenn eine niedrige Inzidenz automatisch Lockerungen bedeutet und eine steigende Inzidenz ebenso automatisch zu harten Einschränkungen führt, ist das transparent.” Für jeden sei es somit verständlich, dass es sich lohnen kann, sich an bestimmte Maßnahmen zu halten.

Reker ist seit dem 22. Oktober 2015 Oberbürgermeisterin der Stadt Köln. Bevor sie dieses Amt übernahm, war sie seit 2010 für die Stadt als Beigeordnete für Soziales, Integration und Umwelt tätig. Davor war sie in der Stadt Gelsenkirchen von 2000 bis 2010 als Beigeordnete tätig.

Reker ist parteilos, doch wurde sie 2015 bei der Oberbürgermeisterwahl in der Stadt Köln von den Parteien des Stadtrats unterstützt. Dazu gehörten die Grünen, die CDU und die FDP, aber auch die Wählergruppe Deine Freunde. Während eines Wahlkampftermins einen Tag vor der Wahl wurde sie am 17. Oktober 2015 durch einen politisch motivierten Angriff mit rechtsextremen Hintergrund schwer verletzt. Reker ist am 27. September 2020 als Bürgermeisterin wiedergewählt worden.

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Alexander Grünstedt