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Österreich startet Massentests

Vorgemacht haben es die Slowakei und Südtirol, nun zieht Österreich nach. Ab heute sollen sich in mehreren Bundesländern Millionen Menschen freiwillig zu einem Schnelltest begeben. Allerdings ist es ein ambitioniertes Ziel, der Sinn umstritten.

Massentests in Österreich sollen die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen. In den Bundesländern Wien, Tirol und Vorarlberg startet das Projekt in großem Umfang. An drei Standorten können sich die Bürger von Wien bis zum 13. Dezember testen lassen. Bis zu 150.000 Tests sind allein in der Hauptstadt täglich möglich. Die Regierung hat das Ziel, dass sich mehrere Millionen Menschen untersuchen lassen. Um vor allem symptomfrei Infizierte zu entdecken, gelten diese Massentests als wichtiger Baustein. Dagegen sehen Kritiker diese Aktion als „politischen Aktionismus“. Es seien lediglich Momentaufnahmen und es gebe zudem ein hohes Risiko von falschen Ergebnissen.

Die Infektionszahlen waren durch den rund dreiwöchigen Lockdown, der zumindest für den Handel am Montag wieder aufgehoben wird, erheblich gesunken. Doch bleibt der Öffnungskurs der Regierung in Wien eher vorsichtig. Es gelten über Weihnachten und Neujahr umfangreiche Reisebeschränkungen. So muss jeder für zehn Tage in Quarantäne, der aus einem Risikogebiet einreist. Frühestens nach fünf Tagen kann diese durch einen negativen PCR-Test beendet werden. Österreich orientiert sich bei den Massentests auch an den Erfahrungen der benachbarten Slowakei.

Zweite Testrunde in der Slowakei verschoben

Über das Allerheiligen-Wochenende hatte die Slowakei im gesamten Land Corona-Massentests durchgeführt. Die Teilnahme war formell freiwillig, doch durften diejenigen zwei Wochen lang nicht zur Arbeit gehen, die keinen negativen Test vorweisen konnten. Rund 3,6 Millionen Menschen von rund 5,5 Millionen haben sich so einem Antigen-Schnelltest unterzogen.

Bedingt durch den Aufwand der millionenfachen Tests waren im Anschluss für die notwendige Kontaktverfolgung von positiv Getesteten jedoch in der Slowakei keine Kapazitäten mehr vorhanden. Auch gab es keine Kontrolltests für positiv Getestete, da bekannt ist, dass Antigen-Schnelltests unzuverlässig sind. Von der Strategie der landesweiten Tests rückt das Land daher schrittweise ab. Die erneuten landesweiten Massentests, die am ersten Dezemberwochenende durchgeführt werden sollten, sind auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

Ein weiteres Beispiel ist Südtirol. Nach mehrtägigen Massentests wurde dort in der zweiten Novemberhälfte ein positives Fazit gezogen. Mehr als 350.000 Menschen ließen sich kostenlos testen. Die Zielmarke für einen Erfolg wurde erreicht. Am Ende erhielten rund 3.600 Personen ein positives Testergebnis und wurden in Quarantäne geschickt.

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Alexander Grünstedt