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Reiseveranstalter schreiben das 2021 bereits ab

Krisenjahr folgt Krisenjahr. Die deutsche Touristikbranche hat trotz leicht anziehender Buchungen wenig Hoffnung, dass sich in den nächsten Monaten etwas ändert. Von der Politik erwartet der Reiseverband DRV positivere Signale.

Die Reiseveranstalter und Reisebüros schreiben nach einem historischen Einbruch im vergangenen Corona-Jahr auch das laufende Jahr wirtschaftlich ab. „Es wäre schon als Erfolg zu werten, wenn wir für den Markt der Reisebüros und Reiseveranstalter rund 50 Prozent des Umsatzvolumens von 2019 erreichen würden”, sagte Norbert Fiebig, Präsident des Reiseverbandes DRV. Nach dem Rekordjahr 2019 waren die Umsätze in der Reisebranche im vergangenen Jahr durch die Corona-Pandemie um 65 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro eingebrochen. „Damit fällt der Umsatz auf ein Niveau von vor über 30 Jahren zurück”, sagte Fiebig. “Der organisierte Reisemarkt hat besonders stark unter der Pandemie gelitten.” Im vergangenen Touristikjahr 2020/2021 gaben die Deutschen den Angaben zufolge nur rund 32 Milliarden Euro für Reisen, und damit 54 Prozent weniger als im Jahr zuvor, aus.

Kunden halten sich mit Buchungen zurück

Den Angaben zufolge mehren sich zwar die Anzeichen für eine Erholung der Buchungen. Besonders betrifft das die wichtige Sommersaison. „Mit der Aussicht auf Impfungen und mehr Möglichkeiten für Tests steigt auch die Zuversicht, bald wieder verreisen zu können”, berichtete Fiebig. Doch verharrt das Niveau der Neubuchungen in den vergangenen Wochen bei gerade einmal 20 Prozent des Vorkrisenniveaus.

„Dieser Umsatzeinbruch bei Reiseveranstalterbuchungen von über 80 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum wird nicht annähernd einzuholen sein, dieses Jahr wird weiter von Verlusten für die Reisewirtschaft geprägt sein”, sagte Fiebig. Die ersten Wochen des Jahres sind in der Regel die Hauptbuchungsmonate.

Grundsätzlich buchen dem DRV zufolge die Kunden zu dieser Zeit Reisen für den Sommer oder noch später im Jahr. Teilweise aber werden auch schon für das Folgejahr Angebote genutzt. Lediglich 13 Prozent der Buchungen entfielen bis Mitte Februar dabei auf die bis Ende April laufende Wintersaison.

Reiseverband: Menschen brauchen Perspektiven

Viele Kunden zögerten, da es von Seiten der Politik keine Öffnungsstrategien gibt und die große Unsicherheiten über Reisemöglichkeiten bestünden. „Nicht nur die gesamte Branche, sondern auch die Menschen brauchen klare und gut planbare Perspektiven”, forderte Fiebig.

Auch müsse das Impfen beschleunigt werden, so die Forderung des DRV. Auch eine schlüssige Teststrategie ist zu entwickeln. „Die Politik muss mit ihren Appellen, auf das Reisen zu verzichten, aufhören”, sagte Fiebig. Dies sei für die Reisewirtschaft aber auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland wichtig.

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Stuart Henderson