Reizgas-Alarm für Deutschland: Bevölkerung wird vor Aktivitäten im Freien gewarnt

Die deutsche Bevölkerung ist dazu aufgerufen, Aktivitäten an der freien Luft zu vermeiden, weil das Reizgas Ozon derzeit ungewöhnlich hohe Werte aufweist. Schuld sind die hohen Temperaturen.

Sie leiden unter Husten und Kopfschmerzen? Dann reagiert Ihr Körper vielleicht schon auf eine besonders hohe Ozon-Belastung, die in ganz Europa, mit Ausnahme der skandinavischen Halbinsel messbar ist. Zwar gibt es jeden Sommer einen Anstieg der Ozonwerte, diesmal geschieht er aber ungewöhnlich früh und drastisch.

EU-Programm warnt vor hohen Werten
Das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus warnt aktuell unter Berufung auf Daten seines Atmosphärenüberwachungsdienstes Cams vor einer zu hohen bodennahen Konzentration von Ozon in allen europäischen Ländern aufgrund der vergleichsweise hohen Temperaturen in den vergangenen Wochen: “Der Temperaturanstieg ist einer der Hauptfaktoren für den Ozonanstieg”, erklärt Cams-Direktorin Laurence Rouil. “Dank unserer Vorhersagemodelle kann Europa rechtzeitig gewarnt werden, was wichtig für den Schutz der Bevölkerung und der Umwelt ist.”

Vulnerable Gruppen sollen zu Hause bleiben
Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen und Asthmatiker. Diesen vulnerablen Gruppen wird geraten, sich bei so hohen Ozonwerten möglichst nicht im Freien aufzuhalten und körperliche Anstrengungen zu vermeiden. Gesundheitsrelevante Schwellen werden im Mittelmeerraum seit dem 9. Juni konstant überschritten.

Eine EU-Richtlinie legt fest, dass die Ozonkonzentration nicht öfter als 18 Mal pro Jahr die Schwelle von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter überschreiten sollten, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Ab einem Stundenmittelwert von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter muss die Bevölkerung informiert werden.

Reizgas führt zu körperlichen Beschwerden
Ozon gilt als Reizgas, da es bei vielen Menschen zu Reizerscheinungen der Augen wie Tränen, Atemwegsbeschwerden, beispielsweise Husten, und zu Kopfschmerzen führt.

“Diese Reizungen treten weitgehend unabhängig von der körperlichen Aktivität auf. Ihr Ausmaß wird primär durch die Aufenthaltsdauer in der ozonbelasteten Luft bestimmt”, schreibt das Umweltbundesamt dazu. Mithilfe einer App kann die aktuellen Ozonwerte und andere Daten zur Luftqualität stets abrufen.

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  • Mittlerweile wird vor allem gewarnt und die Menschen in Dauerangst versetzt. Was soll das?
    Das sind normale Temperaturen im Sommer und Ozon gab es auch vor 30 Jahren schon. Nur damals ohne Dauerwarnungen

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Martin Beier