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Remdesivir erhält Zulassung in den USA

Die Genesung von Covid-19-Patienten soll mit Remdesivir deutlich beschleunigt werden. Dabei ist in Studien die Wirksamkeit des Mittels umstritten. Die USA hingegen wollen das Medikament jetzt offiziell für die Behandlung von Corona-Infizierten zulassen.

Das antivirale Medikament Remdesivir ist von der US-Arzneimittelbehörde DFA offiziell für die Behandlung von Covid-19-Patienten zugelassen worden. Der FDA-Sprecher Stephen Hahn erklärte, dass dies ein “wichtiger wissenschaftlicher Meilenstein in der Covid-19-Pandemie” sei. Eine erste Ausnahmegenehmigung für die Behandlung von Infektionen mit Sars-CoV-2 hatte das vom US-Konzern Gilead unter dem Namen „Veklury“ vertriebene Medikament im Mai erhalten.

Wie Gilead mitteilte, sei „Veklury“ bislang das einzige Arzneimittel, dass speziell auf eine Behandlung von Covid-19-Patienten ausgerichtet sei und das nach einem strengen Testverfahren die Zulassung erhalten habe. Ausnahmegenehmigungen gibt es aber auch für andere Medikamente. Remdesivir hat auch in der EU und anderen Staaten bereits bedingte Zulassungen erhalten.

Eigentlich war das antivirale Medikament von Gilead zur Behandlung von Ebola entwickelt worden. Bei der Behandlung von Covid-19-Patienten besteht nach US-Studien der Nutzen dieses Medikaments insbesondere in einer erheblich verkürzten Genesungszeit. Allerdings konnte nicht nachgewiesen werden, dass dadurch eine Verringerung der Sterblichkeit eintritt. Während seiner Covid-19-Erkrankung wurde auch der US-Präsident Donald Trump mit diesem Medikament behandelt.

WHO bezweifelt Wirksamkeit

Von Beginn an hatte es über die Eignung von Remdesivir als Mittel gegen Corona Streit gegeben. In der Fachzeitschrift „The Landet“ hatten im April unter anderem chinesische Wissenschaftler eine Studie veröffentlicht, nach der “kein statistisch signifikanter klinischer Nutzen” durch eine Verwendung von Remdesivir bei Patienten mit Corona erkennbar sei. Da es allerdings zu wenig Probanden gab, hatten sowohl der Gilead-Konzern als auch der renommierte US-Virologe Anthony Fauci die chinesischen Studienergebnisse als nicht aussagekräftig bezeichnet.

Eine von der Weltgesundheitsorganisation WHO in der vergangenen Woche veröffentlichte Studie kam hingegen zu dem Schluss, dass es keine oder nur sehr geringe Auswirkung auf die Sterblichkeit oder die Länge des Krankenhausaufenthalts von Corona-Patienten geben, wenn diese Remdesivir verabreicht bekommen.

Angewendet werden sollte das Medikament „Veklury“ nach Angaben von Gilead bei Erkrankten über zwölf Jahren und einem Körpergewicht von mindestens 40 Kilogramm. Auch darf es nur im Krankenhaus oder einer vergleichbaren Einrichtung injiziert werden.

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Alexander Grünstedt