Schlechte Nachrichten für Rentner: Jetzt drohen unerwartete Abzüge

Was als etwas begonnen haben mag, das sich gut im Wahlprogramm anhörte, droht nun zu einer ernsthaften Bedrohung für Millionen von Rentnerinnen und Rentnern zu werden. Es handelt sich um eine „Entlastung“, die jedoch zu großem Ärger und niedrigeren Rentenzahlungen führen kann.

Während die Rentnerinnen und Rentner bundesweit bei der Bestätigung der 3,74-prozentigen Rentenerhöhung im Juli gerade erst aufgeatmet haben, ist nun eine neue Sorge aufgetaucht. Viele der 21 Millionen Rentenbezieher in Deutschland könnten bald deutlich weniger Geld auf ihrem Konto haben.

Wie sich die Quellensteuer auf Rentner auswirken könnte
Das Thema, das den Rentenexperten derzeit große Sorgen bereitet, ist die mögliche Einführung einer Quellensteuer auf Renten. Ein Punkt im Wahlprogramm der Union, der bedeuten würde, dass die Rentner nicht mehr einmal im Jahr eine Steuererklärung abgeben müssen, sondern dass die errechneten Steuern bereits direkt bei der monatlichen Auszahlung der Rente abgezogen werden. Theoretisch eine gute Idee, aber eine, die den Rentnern viel Kummer bereiten könnte.

Die Absicht hinter der Quellensteuer ist der Abbau von Bürokratie – so sollen 21 Millionen Steuererklärungen nicht mehr alle auf einmal vom Finanzamt bearbeitet werden müssen. Auch die Rentner selbst sollen entlastet werden – schließlich müssen sie keine Steuererklärung mehr abgeben.

In der Realität ist die Quellensteuer auf Renten jedoch mit Problemen behaftet: Die monatlichen Steuerabzüge sollen sich nach dem jeweiligen Vorjahreseinkommen richten – individuelle Freibeträge oder Abzugsmöglichkeiten werden nicht berücksichtigt. Das bedeutet, dass viele Rentnerinnen und Rentner jeden Monat deutlich weniger Netto auf ihrem Konto haben könnten.

Experten befürchten ungerechte Steuerabzüge und langwierige Erstattungsanträge
Vor allem wer hohe Gesundheitskosten hat, pflegt oder für wohltätige Zwecke spendet, könnte benachteiligt werden: Wie das Portal rentenbescheid24 warnt, wird es durch den automatischen monatlichen Steuerabzug immer schwieriger, den Überblick zu behalten und zu kontrollieren, was ihnen zusteht. Besonders gefährdet sind diejenigen, die knapp unter der Steuerpflichtgrenze liegen.

Für den Einzelnen könnte es ein mühsamer Prozess sein, seine Steuerabzüge erstattet zu bekommen, der nur einmal im Jahr per Antrag durchgeführt werden kann. Experten befürchten, dass viele Senioren nicht erkennen, dass sie Anspruch auf eine Rückerstattung haben, oder dass ihnen das Verfahren zu schwierig erscheint.

Regierungsentscheidung über Quellensteuer noch nicht getroffen
Was also als gute Absicht gemeint war, die zum Abbau von Bürokratie führen und die Rentner „entlasten“ soll, könnte in Wirklichkeit genau das Gegenteil bewirken. Ob die Quellensteuer auf Renten genau so kommen wird, ist noch offen. Sollte sie beschlossen werden, so das Portal gegen-hartz.de, dann dürfte sie frühestens nach ihrer Aufnahme in das Jahressteuergesetz 2026 in Kraft treten. Voraussetzung ist die Einrichtung eines Melde- und Datenaustauschsystems zwischen Rentenkassen und Finanzämtern.

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  • Wie sollen Rentner, die auch älter werden das schaffen??
    Ohne PC und weitere Infos???
    Da wird es bestimmt noch großen Streit und Einwände geben.

  • Geld was ich in die Rentenkasse eingezahlt ist bereits versteuert worden. Wieso sol ich darauf noch mal Steuern zahlen?

  • Die Beiträge der Rentenversicherung, die ich bis jetzt gezahlt habe, wurden bereits versteuert. Seit 2023 heißt es, man kann Sie beim Finanzamt absetzen, ich habe bis jetzt nich keinen Cent gesehen.
    Ich bin sauer, viele werden es nicht nachvollziehen können und dann resignieren und der Staat behält das Geld.
    Du bist heute arm dran, wenn du keinen hast, der dir hilft.

  • Ich bin Rentner und noch freiberuflich tätig Meine Rente und die meiner Frau werden zu 50% als Betriebseinnahmen gewertet und muss diese veersteuern. obwohl die Renten nichts mit meiner Firma zu tun haben. Es sind Einnahmen.. Der Staat holt sich Geld wo es geht.
    Aber noch ist nichts entschieden.
    Wie sieht das bei den Beamten aus ? Die haben. in der Regel höhere Pensionen ..ob die sich was wegnehmen lassen, möchte ich bezweifeln
    Da wird der Beamtenbund protestieren..Also mal abwarten

  • Es ist einfach nicht zu glauben, es werden immer wieder neue Dinge auf den Tisch gelegt,die für Menschen, und diesmal sind es wieder die Rentner, zum totalen Nachteil sind. Die Bürokratie soll entlastet werden,wie kann man so etwas als toll deklarieren, wenn eine ganze Bevölkerungsschicht dadurch benachteiligt wird, das muss man erst einmal verstehen. Wenn es ums Geld geht, ist man sehr erfinderisch und hofft auf die Naivität derer, die es betrifft.

  • Wäre doch wesentlich einfacher zu haben! Jeder Bürger hat doch eine Steuernummer und somit kann man diese Nummern aufteilen und einfach einem Monat zuordnen, in dem die Erklärung abgegeben werden muss. Somit ist eine Entzerrung für die Finanzämter gegeben. Da viele Bestätigungen erst im Jan/Feb. ausgestellt werden, werden Jene, die diese für die Steuererklärung auf den Rest des Jahres verteilt. Die Ausstellung der Bestätigungen von Versicherungen etc. (Meldungen sind ja schon automatisch beim FA gelandet) müssen halt per Verordnung zügiger/termingerechter von den jeweiligen Ausstellern versandt werden.

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Oskar Herbert