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Schwerer Vandalismus auf Berliner Museumsinsel

Zahlreiche Ausstellungsobjekte werden am Tag der Deutschen Einheit im Herzen der Hauptstadt Berlin attackiert. Auf den Kunstwerken hinterlässt eine ölige Flüssigkeit deutliche Spuren. Die Ermittler selbst stehen vor einem Rätsel.

Dutzende Ausstellungsobjekte auf der Berliner Museumsinsel sind Medienberichten zufolge von unbekannten Personen beschädigt worden. Wie die „Zeit“ mitteilte, handelt es sich demnach um einen “der umfangreichsten Angriffe auf Kunstwerke und Antiken in der Geschichte Nachkriegsdeutschlands”. Im Pergamonmuseum, dem Neuen Museum, der Alten Nationalgalerie sowie an weiteren Standorten sind mindestens 70 Objekte durch einen oder mehrere Täter mit einer öligen Flüssigkeit bespritzt worden. Dies geht aus einem Bericht der „Zeit“ und des Deutschlandfunks hervor. Unter den betroffenen Exponaten sind auch ägyptische Sarkophage, Steinskulpturen und Gemälde aus dem 19. Jahrhundert. Es sind sichtbare Flecken durch die Flüssigkeit entstanden.

Bereits am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, sollen sich die Vorfälle ereignet haben. Bislang sind sie aber noch nicht öffentlich gemacht worden. Unklar ist zudem, ob der Tag absichtlich gewählt worden ist. Ebenso ist unbekannt, was die Motivation des Täters oder der Täter war. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und die Berliner Polizei hätten auf Anfrage der „Zeit“ und des Deutschlandfunks lediglich bestätigt, dass es an den Ausstellungsobjekten zu Beschädigungen gekommen ist. Wegen Sachbeschädigung ist aber inzwischen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Das Landeskriminalamt hat bereits alle Besucher, die für den 3. Oktober ein Museumsticket gebucht hatten, angeschrieben und bittet um dringende Mithilfe, berichtete unterdessen der „Tagesspiegel“.

Seit 1999 gehört die Museumsinsel in Berlin zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Pergamonmuseum feierte Anfang Oktober seinen 90. Geburtstag. Den Namen hat es von einer seiner größten Attraktionen, dem Pergamonaltar, der aus dem 2. Jahrhundert vor Christus stammt. Er gehörte demnach zur Residenz der mächtigen Könige von Pergamon, welche im Westen der heutigen Türkei nach dem Vorbild des alten Athens eine Kulturmetropole errichteten.

Dem Pergamonmuseum gelingt es als eines der wenigen in Deutschland, jährlich mehr als eine Million Menschen anzulocken, sofern es denn komplett geöffnet ist. Die Museumsinsel, die zwischen zwei Spreearmen liegt, beherbergt zudem das Alte Museum, das Bode-Museum, die Alte Nationalgalerie, das Neue Museum – dort steht auch die berühmte ägyptische Pharaonen-Büste der Nofretete- sowie die James-Simon-Galerie. In dem gesamten Bauensemble im Herzen der deutschen Hauptstadt werden weltberühmte Sammlungen zur Kunst- und Kulturgeschichte Europas und der Mittelmeerregion aufbewahrt.

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Alexander Grünstedt