Strom wird abgeklemmt! Erstes Bundesland bereitet “Brownout” vor
Frankreich kann an Deutschland nicht so viel Strom liefern, wie eigentlich geplant. Das kann gravierende Folgen für jeden einzelnen Bürger haben. Als erstes deutsches Bundesland überhaupt bereitet sich Baden-Württemberg deswegen jetzt auf sogenannte Brownouts vor. Das sind kontrollierte Strom-Entzüge, weil die Gesamtmenge einfach nicht für alle reicht. Sie sollen das kleinere Übel im Vergleich zu einem Blackout sein. Denn Brownouts sind kontrollierbar – Blackouts leider nicht mehr.
Abschaltungen werden vor allem für heute, den 12. Dezember erwartet, wie Dr. Christoph Canne von der Initiative „Vernunftkraft e.V.“ erklärte. In weiten Teilen Deutschlands ist es heute besonders windstill und dunkel. Die Folge liegt laut Canne auf der Hand: „Wenn die Wettervorhersage, insbesondere die Dunkelflaute, nun so bleibt, kommt es knüppeldick in Europa.“ Die Problematik könne dann ein, maximal zwei Wochen anhalten.
Weiter erklärt Dr. Canne außerdem „Eine extreme Kältewelle wird ab nächster Woche erwartet und wird den Stromverbrauch (von privaten Elektroheizungen) in die Höhe jagen. Wenn dann wieder Dunkelflauten in West/Nordwesteuropa und Deutschland hinzukommen, wird es für das europäische Verbundnetz brandgefährlich.“
Das Drama gelte auch und insbesondere für Frankreich – und das hat eben auch weitreichende Folgen für die deutsche Energie-Lage. Doch in Frankreich kommt es noch schlimmer: Denn ausgerechnet jetzt, mitten in der enormen Nachfrage auf Grund des bescheidenen Wetters, meldet der französische Versorger EDF verzögerte Reparaturen an vielen Atommeilern, sodass auch der Atomstrom in Frankreich knapp wird.
Baden-Württemberg handelt klug, denn wenn unser Nachbar uns nicht mehr aushelfen kann, müssen wir eigene Lösungen finden. Ein arktischer Kälteeinbruch wird in den nächsten zwei Wochen die Belastbarkeit der französischen und europäischen Energiesysteme auf die Probe stellen.
