Kategorien: News News-App

Suez-Kanal: 130.000 Schafe auf Schiffen gefangen

Experten warten derzeit noch auf das richtige Gerät und die geeigneten Bedingungen, um die im Suez-Kanal feststeckende „Ever Given“ aus dem Schlamm zu ziehen. Tierschützer sorgen sich parallel dazu aber auch um lebende Fracht. Rund 130.000 Schafe sind auf rumänischen Frachtern verladen. Animals International erklärte, des drohe „eine maritime Katastrophe“.

Derzeit stecken elf rumänische Frachter wegen der Blockade des Suezkanals durch das Containerschiff „Ever Given“ ebenfalls fest. Diese haben nach Angaben von Tierschützern rund 130.000 Schafe an Bord. Die Veterinärbehörden in Bukarest haben nach eigenen Angaben bereits Kontakt mit den Transportfirmen aufgenommen. Von deren Seite sei versichert worden, „dass es ausreichend Nahrung und Wasser an Bord für die kommenden Tage gibt”.

Weiter erklärten die Behörden, dass bei einer fortwährenden Blockade des Kanals durch dieses feststeckende Schiff der taiwanesischen Reederei Evergreen weitere Schritte überlegt werden müssten. So bestehe eine Möglichkeit darin, die rumänischen Frachter mit den Tieren in andere Ankunftshäfen umzuleiten und die Tiere dort dann zu entladen.

Doch fürchten die Tierschützer, dass die Schafe an Bord der Schiffe zu Tode kommen. „Die Situation ist sehr bedrohlich”, erklärte die Organisation Animals International. Es drohe eine “maritime Katastrophe für lebende Tiere in noch nie dagewesenem Ausmaß”. Der Export von lebenden Tieren müsse von Rumänien umgehend eingestellt werden und auf den Export von Fleisch umgeschwenkt werden, so die Forderung der Organisation.

Bergungsfirma braucht die Flut

Am Dienstag war das 400 Meter lange und über 220.000 Tonne schwere Containerschiff „Ever Given“ im Suezkanal von ihrem Kurs abgekommen und in direkter Ufernähe auf Grund gelaufen. Seitdem ist zwischen dem Roten Meer und dem Mittelmeer der Wasserweg blockiert und kein Schiff kann darin weiterfahren.

Von Seiten der niederländischen Bergungsfirma Smit Salvage wird die Hoffnung geäußert, dass das Schiff am Beginn der Woche wieder freikommt. Der Chef des Smit-Mutterkonzerns Boskalis, Peter Berdowski, sagte dazu, dass dafür starke Schlepper, Baggerarbeiten und die Flut wichtige Voraussetzungen seien. „Wir wollen es nach dem Wochenende erledigen, aber es muss alles passen”, sagte Berdowski.

Der Bug der „Ever Given“, die 400 Meter lang ist, hat sich im lehmigen Boden festgefahren. Das Heck könnte als Hebel genutzt werden, damit das Schiff wieder flottgemacht werden könne, so Berdowski. Noch am Sonntag sollen starke Schlepper und ein Kran an Land am Unglücksort eintreffen. „Sollte es uns nächste Woche nicht gelingen, das Schiff loszukriegen, müssen wir etwa 600 Container vom Bug abladen, um das Gewicht zu reduzieren.” Mindestens um mehrere Tage würde dies die Bergungsarbeiten zurückwerfen. Von Experten kommt auch die Warnung, dass dieses Abladen komplex und langwierig sei.

Social
Author
Sara Breitner