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Tödlicher Erdrutsch verwüstet beliebten Urlaubsort

Ein Bild der Verwüstung: Nach heftigen Regenfällen hat ein gewaltiger Erdrutsch Hotels und Häuser ins Meer gespült. Videoaufnahmen zeigen das Ausmaß der Schäden auf Ischia. Es wird befürchtet, dass mindestens 8 Menschen bei dem Unglück ums Leben gekommen sind. Mehrere weitere werden noch vermisst.

Infolge außergewöhnlich starker Regenfälle stürzte am Samstag kurz vor Sonnenaufgang ein großes Stück des Berges Epomeo auf Ischia ab. Der Erdrutsch beschleunigte sich, als er die dicht besiedelte Hafenstadt Casamicciola erreichte, wo er mehrere Gebäude erfasste und Autos und Busse ins Meer schleuderte.

Etwa 30 Häuser wurden von den Schlamm- und Wassermassen zerstört. Nach Angaben der Behörden sind über 200 Bewohner der 8300 Einwohner zählenden Stadt weiterhin obdachlos. Am Montagabend waren bereits 8 Opfer tot aus den Trümmern geborgen worden. Weitere fünf werden noch vermisst.

Ein Augenzeuge beschreibt die Katastrophe wie folgt: “Er kam das Tal hinunter … Er riss 30-, 40-jährige Bäume mit sich, Bäume, die seit Jahren nicht gefällt worden waren.” Auf seinem Weg durch die Stadt zerstörte er “alle Gärten und Weinberge” und bewegte riesige Felsbrocken.

Die im Golf von Neapel gelegene Insel Ischia ist ein beliebtes Urlaubsziel für viele Europäer. Die idyllische kleine Insel wird jedes Jahr von rund 6 Millionen Touristen besucht. Aus diesem Grund hat es in den letzten Jahren einen Bauboom auf der Insel gegeben.

Es wird vermutet, dass dies ein Faktor war, der die Ereignisse an diesem Wochenende verschlimmert hat. Umweltexperten und Geologen haben auf eine Bauweise hingewiesen, die den natürlichen Wasserabfluss beeinträchtigt. Einige dieser Gebäude wurden illegal und ohne angemessene Sicherheitsvorkehrungen errichtet, was die Instabilität des Berghangs noch erhöht hat.

Casamicciola selbst ist wiederholt Opfer von Naturkatastrophen geworden. In den letzten Jahren gab es zwei weitere Erdrutsche, 2006 und 2009, die fünf Menschenleben forderten. Das Gebiet ist auch anfällig für Erdbeben: Bei einem relativ leichten Beben der Stärke 4,0 im Jahr 2017 kamen zwei Menschen ums Leben. Bei einem Beben der Stärke 5,8 im Jahr 1883 starben mehr als 2 000 Menschen, und ein Erdrutsch im Jahr 1910 kostete 12 Menschen das Leben.

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Kai Degner