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Totales Chaos: Tausende Flüge wegen schwerer Computer-Panne am Boden

Kein Flieger konnte abheben, Hunderttausende Menschen sind gestrandet: Techniker arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung für eine der größten Computerpannen der Fluggeschichte. Ein Cyberangriff dürfte laut ersten Ermittlungsergebnissen nicht vorliegen.

In den USA darf derzeit kein einziges Flugzeug abheben – die US-Flugaufsichtsbehörde FAA verhängte ein totales Verbot bis 9 Uhr Lokalzeit in Washington, also 15 Uhr mitteleuropäische Zeit.

Jenes System,  das Piloten und Bodenpersonal mit wichtigen Sicherheitsinformationen und Benachrichtigungen über Störungen im Flugverlauf versorgt, ist ausgefallen. Dieses ist unabdingbar für einen sicheren Flugverkehr. Man versuche, es neu zu starten, erklärte die US-Flugaufsichtsbehörde FAA auf Twitter. Die Funktionen seien nach und nach wieder verfügbar, aber immer noch mit Einschränkungen.

Warum das Problem ausfiel, ist laut dem Weißen Haus bisher ungeklärt. US-Präsident Joe Biden schließe sich laufend mit Verkehrsminister Pete Buttigieg kurz. Laut der Webseite flightaware.com sind von der Sperre mehr als 3500 Flüge innerhalb, nach oder aus den USA verspätet, 400 weitere komplett ausgefallen. Alle Inlandsflüge der United Airlines wurden gestoppt; American Airlines behalte die Situation im Auge, so der Fernsehsender CNN. Es gibt keine Auswirkungen auf die Flüge in die USA, beispielsweise von der Lufthansa.

Immer wieder Probleme weltweit
Die Situation ist nur ein Beispiel dafür, wie schnell Computerprobleme den gesamten Flugverkehr aus dem Takt bringen können. Erst im Juni letzten Jahres hatte ein Softwareproblem im Kontrollcenter der Flugsicherung in Langen zu Verzögerungen und Ausfällen nicht nur in Frankfurt geführt. Es kam zu Störungen im gesamten europäischen Luftraum. Im selben Monat hatte die Schweizer Flugsicherung Skyguide Probleme – der Luftraum über der Schweiz musste stundenlang gesperrt werden.  Eine Pilotin sagte damals über das ausgebrochene Chaos: “So etwas wie jetzt habe ich noch nie gesehen.“

Europas Flughäfen kämpfen zusätzlich mit Personalmangel, Teileknappheit und eingeschränktem Luftraum. Das führt zu Verspätungen, langen Wartezeiten für die Passagiere und großen Frust auf allen Seiten.

Update 15:00 Uhr MEZ: Der Flugverkehr wird langsam wieder hochgefahren. Zuerst durften Flieger ab den Flughäfen Newark Liberty (Bundesstaat New Jersey) und Atlanta Hartsfield-Jackson (Georgia) wieder starten.

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Martin Beier