Tote nach Explosionen: Anschlag auf politisches Hauptquartier

Nach einem hinterhältigen Anschlag auf das wichtigste politische Hauptquartier des Landes gibt es Tote zu beklagen. Es handelt sich um die heftigste Attacke seit Kriegsbeginn in der Ukraine, so heißt es.

Der russische Terror gegen die Ukraine erreicht einen weiteren traurigen Tiefpunkt: Die Streitkräfte von Wladimir Putin haben Drohnen und Raketen in viele Landesteile geschickt. Das Verteidigungsministerium in Kiew nennt die Angriffe die heftigste Attacke seit Kriegsbeginn, bei der insgesamt 805 Drohnen und Drohnenattrappen eingesetzt wurden.

Russland habe neun Marschflugkörper (Typ Iskander-K) und vier ballistische Raketen vom Typ Iskander-M abgefeuert. Vier Marschflugkörper und 747 Drohnen seien abgewehrt worden.

Opfer im ganzen Land
Die Hauptstadt Kiew war das primäre Ziel, ersten Angaben zufolge gab es aber mindestens vier Tote im ganzen Land. Wie der „Kyiv Independent“ unter Berufung auf Behörden berichtet, wurden auch „eine Mutter und ihr Neugeborenes“ durch die Druckwelle einer Drohnenexplosion in Kiew auf die Straße geschleudert und dadurch getötet. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, das Baby sei erst drei Monate alt gewesen.

Auch Kinder unter den Verletzten
Laut Militärverwaltung starb in der Region Dnipropetrowsk ein 54-jähriger Mann, mehrere weitere Menschen wurden verletzt. In der Region Sumy im Nordosten wurde der Ortsrand des Dorfes Putywyl angegriffen, wobei nach Angaben des Militärgouverneurs Oleh Grygorow ein Mensch starb und mehrere verletzt wurden, darunter ein neunjähriges Kind.

Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko veröffentlichte auf Telegram Fotos der Zerstörung und schrieb dazu: „Zum ersten Mal wurde durch einen feindlichen Angriff das Regierungsgebäude, das Dach und die oberen Stockwerke beschädigt.“ Konkret sei das Gebäude des Ministerkabinetts, also der Regierungssitz in Kiew, betroffen gewesen.

„Die Welt muss reagieren“
Swyrydenko weiter: Gebäude würden wieder aufgebaut, verlorene Leben könnten jedoch nicht zurückgeholt werden. Die Welt müsse auf die Zerstörungen reagieren, der Sanktionsdruck müsse erhöht werden – vor allem gegen russisches Öl und Gas, so ihre Forderung.

Der Katastrophenschutz publizierte Bilder von Feuerwehrleuten, die einen Brand in einem Obergeschoss bekämpften. Die Rettungseinsätze laufen weiter, die Flammen sind aber mittlerweile eingedämmt. Hubschrauber warfen über dem Gebäude Löschwasser ab.