Trump bricht Kontakt mit Kanada ab

Die Verhältnisse zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten haben sich seit dem Amtsantritt des amerikanischen Präsidenten Donald Trump im Januar zunehmend verschlechtert und gerade einen neuen Tiefstand erreicht. Jetzt hat Trump jegliche weiteren Verhandlungen über Zölle mit dem Nachbarstaat abgebrochen. Schuld hat ausgerechnet ein ebenso umstrittener Vorgänger Trumps, Ronald Reagan (1911 – 2004). Die Kanadier nutzen nämlich eine Rede des ehemaligen Präsidenten in einer aufsehenerregenden Reklamekampagne.

Vehement gegen Zölle 

In der Rede spricht der im Jahre 2004 verstorbene, ehemalige republikanische Präsident von Zöllen als dem größten Feind für die amerikanische Bevölkerung. Die Rede wurde im Jahre 1987 gehalten, nachdem Reagan sich dazu gezwungen gefühlt hatte, gegen Japan Strafzölle einzuführen.

„Wenn jemand sagt: Wir sollten Zölle auf ausländische Importe erheben, sieht es so aus, als würde er etwas Patriotisches tun, indem er amerikanische Produkte und Arbeitsplätze schützt. Und manchmal funktioniert das auch für kurze Zeit, aber eben nur für kurze Zeit“, sagte Reagan in seiner Rede. „Langfristig schaden solche Handelsbarrieren jedoch allen amerikanischen Arbeitnehmern und Verbrauchern.“

In einer Reklamekampagne der kanadischen Bundesstaatregierung in Ontario wurde dieser Ausschnitt genutzt, um die Bevölkerung auf die Konsequenzen von Einfuhrzöllen hinzuweisen.

Trump empört 

Da Ronald Reagan, der zwischen 1981 und 1989 in zwei Amtszeiten als amerikanischer Präsident regierte, zu Trumps Vorbildern zählt, regt die Rede großes Aufsehen auf beiden Seiten der Grenze. Jetzt hat Trump jegliche weiteren Verhandlungen über Strafzölle abgebrochen und verbringt seine Zeit damit, die Kanadier und insbesondere den kanadischen Premier Mark Carney auf das Wüsteste auf seinem Social-Media-Kanal zu beschimpfen.

Dabei beschuldigte er die kanadische Regierung, die Kommentare Reagans aus dem Zusammenhang herausgenommen und zu ihrem Nutzen missbraucht zu haben. Mehr als drei Viertel der kanadischen Exporte gehen in die USA, und täglich werden Waren und Dienstleistungen im Wert von fast 2,3 Milliarden Euro über die Grenze transportiert.

Carney hat bereits Kanadier dazu aufgefordert, sich in Zukunft beim Einkauf an kanadische Produkte zu halten. Zudem arbeitet die Regierung im Augenblick intensiv mit alternativen Freihandelsabsprachen, darunter auch mit der EU.

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Alexander Grünstedt