Trump droht Moskau mit Bomben

Seit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus sind unerwartete Wendungen an der Tagesordnung, aber diese übertrifft sie alle: Trump hat damit gedroht, Bomben auf Moskau abzuwerfen. Und das ist noch nicht alles.

Während seiner zweiten Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten hat Donald Trump sechsmal mit Wladimir Putin telefoniert. Die ersten Telefonate waren aus vielerlei Hinsicht höchst beunruhigend, denn Trump schien sich mit Putin ausgesprochen gut zu verstehen. Doch nun hat sich der Ton geändert: „Ich bin nicht glücklich mit Putin. So viel kann ich Ihnen jetzt schon sagen“, schimpfte Trump nach dem letzten Telefonat Anfang der Woche. Aber wie weit Trump gehen könnte, hätten nur wenige vermutet.

Trump spricht eine unmissverständliche Drohung aus
„Zu Putin sagte ich: ‚Wenn du in die Ukraine einmarschierst, werde ich Moskau in Grund und Boden bombardieren. Ich sage dir, ich habe keine andere Wahl.“ sind Trumps Worte. Die heimlich aufgenommene Aufnahme wurde soeben vom US-Nachrichtensender CNN veröffentlicht.

Nach Angaben von CNN sprach Trump bei einem Spendertreffen während seines Wahlkampfes im vergangenen Jahr. Es ist daher wahrscheinlich, dass er ein Gespräch beschrieb, das er mit Putin während seiner ersten Amtszeit im Weißen Haus führte. Putins Antwort war, so Trump „Ich glaube dir nicht“, aber der amerikanische Präsident ist sich sicher, dass Putin ihm zu mindestens 10 Prozent geglaubt hat.

Genug, um keinen Krieg zu beginnen? Das war ein immer wiederkehrendes Thema für Trump: Wäre er Präsident gewesen, hätte Wladimir Putin den Krieg in der Ukraine nie begonnen. Trumps Versprechen, den Krieg in der Ukraine bei seiner Rückkehr ins Weiße Haus zu beenden, ist allerdings bis heute nicht eingelöst worden.

Trump drohte auch China
Und Putin war nicht der einzige, dem Trump auf diese Weise drohte. In der CNN-Tonaufnahme berichtet Trump von einem ähnlichen Telefonat mit Chinas Präsident Xi Jinping, in dem er mit der Bombardierung Pekings drohte, sollte China in Taiwan einmarschieren. Auch hier ist Trump der Meinung, dass Xi ihm zu 10 Prozent oder zumindest zu 5 Prozent geglaubt hat.

Trumps nächste Schritte
Bislang bestehen Trumps Vergeltungsmaßnahmen für die fehlende Einwilligung Russlands zu einem Waffenstillstand in der Zustimmung zur Lieferung von Waffen für die Verteidigung der Ukraine und der Androhung verschärfter Sanktionen gegen Russland. Nach seinem letzten Telefonat mit Putin gab Trump zu, dass Putin „die ganze Zeit sehr nett ist, aber es sich alles als bedeutungslos erweist“. Von einem physischen Einschreiten der USA war jedoch nicht mehr die Rede. Dem steht die Tatsache gegenüber, dass Trump nicht zögerte, den Iran zu bombardieren (obwohl der Iran natürlich eine ganz andere Klasse von Gegner ist als Russland oder China).

Das wirft die Frage auf, wie Trump sich verhalten wird, wenn China Taiwan angreift. Das chinesische Militär baut derzeit seine Kapazitäten rapide aus und erwirbt neue Waffen und immer mehr Raketen – die Tage und Wochen bis zu einem Angriff könnten also sehr wohl gezählt sein.

Foto: Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons