In der Ära von Donald Trump scheint alles möglich zu sein – sogar das Erfinden von Studien. In einem Regierungsbericht tauchen Zitate und Studien auf, die es nicht gibt.
Stellen Sie sich vor, Sie gehen zum Arzt und er sagt Ihnen, dass er seine Diagnosen auf der Grundlage von „Studien“ trifft, welche die künstliche Intelligenz auf seinem Handy sich ausgedacht hat. So könnte es in Amerika laufen.
In einem aktuellen US-Regierungsbericht zu Kindergesundheit in den Vereinigten Staaten werden mindestens vier „Studien“ genannt, die es nicht gibt. Forscher wundern sich über Zitate, die ihnen fälschlicherweise in den Mund gelegt wurden. Ein Wissenschaftler wird mit einem Co-Autor genannt, den er gar nicht kennt.
Der angebliche Co-Autor ist Noah Kreski, ein realer Wissenschaftler der Columbia-Universität in New York. Er wird in dem Regierungsbericht im Rahmen einer Studie über Angststörungen und Depressionen bei Jugendlichen während der Coronapandemie zitiert. Kreski sagte nun, dass besagtes Zitat „nicht aus unseren Studien“ stamme. Auch die genannte Studie selbst sei ihm nicht bekannt. Kreski soll mit Guoahua Li an der Studie gearbeitet haben. Guoahua Li sagte, das angeblich von ihm stammende Zitat sei „frei erfunden“ und er habe nie mit Kreski an einer gemeinsamen Studie gearbeitet.
Auch die New Yorker Epidemiologin Katherine Keyes kann sich nicht erklären, woher die Daten stammen, die ihr in dem Bericht zugesprochen werden. Keyes sagte, sie würde das verantwortliche Regierungskomitee gerne kontaktieren und die Angaben korrigieren. Denn das Papier für das sie zitiert werde, habe sie „nicht geschrieben“. Leider habe man ihr keine Kontaktinformationen genannt, um den Fehler zu bereinigen.
Ähnliche Korrekturen mahnten ein Universitätssprecher und ein Wissenschaftsverlag an. Laut AFP seien mindestens vier genannte Studien in dem Regierungsbericht nicht nachvollziehbar.
Reporter äußerten den Verdacht, dass der Bericht durch eine künstliche Intelligenz verfasst worden sein könnte. Diese sind dafür bekannt, derartige Zitatfehler zu machen. Regierungssprecherin Karoline Leavitt wollte sich zu diesem Verdacht nicht äußern. Sie räumte ein, dass es „Formatierungsfehler“ in dem Bericht gegeben habe, welche den Inhalt des Berichts jedoch nicht infrage stellen würden.
In der Tat nennt der Bericht viele reale Herausforderungen. Er spricht Ernährung, moderne Technologien und Lebensumstände als problematische Faktoren bei der Kindergesundheit an. Allerdings nennt der Bericht auch Impfungen als Gesundheitsrisiko, was nicht mit dem wissenschaftlichen Konsens übereinstimmt.
Kommentare anzeigen
Der Mann macht mir Spaß.
Merz aber auch. Und noch Viele mehr!
Ich lehne mich jetzt zurück und warte auf den Untergang der Welt....
Es ist nach 12.
Ja, die USA und damit Trump, ein Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten. Jeden Tag eine neue Überraschung.
Ines
ja, ich glaube bei Ihnen wird es schon dunkel.
Viel Spaß im nächsten Leben... ;-)