Verbraucher bundesweit betroffen: Bargeld wird weiter eingeschränkt

Laut Koalitionsvertrag soll das Bargeld weiter erhalten bleiben. Doch das stimmt so nicht ganz: Für Millionen von Verbrauchern droht eine massive Einschränkung der Bargeldversorgung.

Laut schwarz-rotem Koalitionsvertrag sollen die deutschen Verbraucher die Wahl haben, ob sie mit Bargeld oder einer digitalen Alternative bezahlen wollen: Doch während die deutschen Bürgerinnen und Bürger zwar weiterhin die Möglichkeit haben, bar zu bezahlen, scheint keine Regelung vorgesehen zu sein, die sicherstellt, dass sie auch weiterhin Zugang zu diesem Bargeld haben.

Bargeldversorgung wird immer mehr eingeschränkt
Es ist mittlerweile allgemein bekannt, dass die Möglichkeiten zum Abheben von Bargeld in Deutschland immer mehr eingeschränkt werden: Geldautomaten verschwinden in rasantem Tempo, ebenso wie viele Bankfilialen. In Supermärkten gibt es zwar noch Cashback, aber der Betrag ist meist begrenzt – in der Regel höchstens 200 Euro – und es gilt ein Mindesteinkaufswert.

Eine Option, bei der die Verbraucher eine größere Summe Bargeld erhalten können, ohne einen Mindesteinkauf tätigen zu müssen, sollte es also wert sein, erhalten zu bleiben? Gerade für Menschen in ländlichen Gebieten ist eine solche Möglichkeit sehr nützlich. Leider wird es sie nun bald nicht mehr geben.

Millionen von Verbrauchern verlieren weitere Bargeldabhebungsmöglichkeit
Ab dem 30. Juni verlieren Kunden der Deutschen Bank, der Commerzbank, der Hypovereinsbank und der Postbank die Möglichkeit, an Shell-Tankstellen Cashback zu erhalten. Bislang konnte man an bundesweit 1300 Shell-Tankstellen bis zu tausend Euro pro Tag abheben – und das ohne Mindesteinkauf.

Die Banken haben jedoch angekündigt, dass im Rahmen einer „strategischen Neuausrichtung“ diese Partnerschaft mit Shell ab Mitte des Jahres eingestellt wird. Wie die Deutsche Bank betont, können sich Kunden mit dem digitalen „Bargeld-Code“, der in der Banking-App generiert werden kann, weiterhin bei rund 12.500 Einzelhändlern Bargeld holen. Dass dies für Menschen, die es eilig haben oder nicht sicher im Umgang mit dem Smartphone sind, keine einfache Angelegenheit ist, scheint wenig bedacht worden zu sein.

Umstieg auf digitale Zahlungen
Natürlich gibt es neben der Möglichkeit, bei einem Einkauf im Supermarkt Bargeld abzuheben, immer noch viele Geldautomaten, an denen man Geld bekommen kann. Aber die Suche danach wird immer mühsamer, da die Zahl der Automaten immer geringer wird. Obwohl das Bargeld als Zahlungsmittel für die Bürgerinnen und Bürger also immer noch „erhalten“ bleibt, wird die Umstellung der Bevölkerung auf digitale Zahlungen langsam aber sicher vorangetrieben.

Kommentare anzeigen

  • Völlig klar, dass diese Banken wieder es eilig haben:
    die Deutschen Bank, der Commerzbank, der Hypovereinsbank und die Postbank.
    Das nennt man heutzutage: „strategischen Neuausrichtung“
    Was ist mit den Schrankfächern im Safe der Bank???
    Also wird es nicht mehr möglich sein ein sogenanntes "Schwarzgeld" zu besitzen.

  • Es gibt viele ältere Menschen die mit App oder Smartphone nicht umgehen können. Für die ist Bargeld der einzige Ausweg , das abzuschaffen wäre sinnfrei. Dass man die Anzahl de Geldautomaten reduziert kann ich verstehen. Da muss man eben einen gewissen Betrag zuhause vorhalten, damit immer Geld vorhanden ist . Auch die Anschläge auf die Geldautomaten dürften neben der Kosten ein Grund sein, diese zu reduzieren

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Kai Degner