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Wassermangel für zu extremen Maßnahmen

Nicht nur in Deutschland türmen sich die Probleme mit dem fehlenden Niederschlag immer weiter auf. Auch Italien kämpft mit der Dürre und zieht nun die Notbremse. Besonders dramatisch ist es in der Lombardei und im Piemont. Der regionale Wasseranbieter Utilitalia hat daher angekündigt, in 125 Gemeinden in der Poebene nachts das Trinkwasser abzustellen. Gegenüber der „Corriere della Sera“ sagte der Direktor der Po-Flussgebietsbehärde AdBPo, Meuccio Berselli: „In Dutzenden von Gemeinden im Piemont und in der Lombardei sind bereits Tankwagen im Einsatz, um Wasser zu liefern.“

Das gleiche Problem betrifft nun auch erste Kreise in Deutschland. So ist die Entnahme von Wasser aus Oberflächengewässern im Spree-Neiße-Kreis seit gestern untersagt. Täglich zwölf Stunden dürfen dann mit Pumpvorrichtungen ab morgens um acht keine Entnahmen mehr erfolgen, wie die Stadtverwaltung in Cottbus mitteilte. Insgesamt sind alle Bürgerinnen und Bürger zur sparsamen Nutzung von Wasser angehalten worden.

Der Ortenaukreis hat derweil wegen der extremen Trockenheit eine Entnahme von Wasser zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen und Hausgärten aus Bächen oder Flüssen komplett untersagt. Die Pegelstände in der Region sind durch den geringen Niederschlag unter kritische Werte gefallen, teilte der Leiter des Amtes für Wasserwirtschaft und Bodenschutz, Jürgen Mair, mit. Auch in den nächsten Tagen und Wochen sei offenbar nicht mit langanhaltenden Regenfällen zu rechnen, daher können bei Verstößen gegen diese Anordnung Bußgelder bis zu 100.000 Euro verhängt werden.

Auch der Kreis Baden-Baden hat wegen des extremen Niedrigwassers die Bewohner dazu aufgerufen, kein Wasser aus Bächen zu entnehmen, um damit Felder, Gärten oder auch den Rasen zu gießen. Sollte bei diesem Zustand weiteres Wasser entnommen werden, kann dies die Gewässerökologie nachhaltig beeinträchtigen und die Lebensumstände für Fische und andere Lebewesen extrem verschärfen, so die Stadt Baden-Baden. Algen haben bei diesem Zustand optimale Bedingungen sich zu vermehren und dem Gewässer noch mehr Sauerstoff zu entziehen.

Die hochsommerliche Hitze in Spanien und Portugal trägt zu dieser Situation in Deutschland bei. Derzeit herrschen in der Region seit Tagen Temperaturen von 40 bis 45 Grad, erste Ausläufer davon sind bereits in Frankreich und Süddeutschland angekommen.

Jahrelanger Mangel an ausreichend Regen verschärft diese Situation nun zusätzlich. „Gerade in Sachen Dürre ist es im Osten stellenweise fast schon so trocken wie im rekordtrockenen Jahr 2018. Es fehlt ordentlich viel Niederschlag und der ist kaum in Sicht. Es gibt immer nur regional Schauer und Gewitter. Der berühmte Tropfen auf den heißen Stein“ erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst Wetter.net.

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Alexander Grünstedt