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WHO warnt vor der Einnahme von Ibuprofen

Ibuprofen ist ein beliebtes Mittel gegen Schmerzen und Fieber. An dem Coronavirus erkrankte Menschen sollten hierzu vorerst jedoch trotzdem nicht greifen. Möglicherweise verschlimmert die Einnahme den Krankheitsverlauf.

Diesen Rat hat nun die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegeben. Beim Verdacht auf eine Infektion mit dem neuartigen Virus sollte Ibuprofen nicht ohne ärztlichen Rat eingenommen werden. Zwar gebe es aktuell noch keine Studien, aus denen hervorgehe, dass Ibuprofen mit einer höheren Sterblichkeit verbunden sei, die Lage werde aber erst noch durch Experten geprüft, wie WHO-Sprecher Christian Lindmeier erklärt. Außerdem teilte er in seiner Stellungnahme auch eine Alternative mit: „Wir raten, im Verdachtsfall Paracetamol einzunehmen, nicht Ibuprofen.“


Bereits am Sonntag warnten französische Medien über die Einnahme von Ibuprofen. Sie könnten den Krankheitsverlauf der Covid-19-Erkrankung verschlimmern, hieß es vom französischen Gesundheitsministers. Der nationale, französische Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon hatte sich ähnlich geäußert und auch von der Einnahme sogenannter nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) abgeraten. Zu dieser Wirkstoffgruppe zählt auch der Arzneistoff Acetylsalicylsäure (ASS), der zum Beispiel in Aspirin enthalten ist und hierzulande frei in Apotheken erworben werden kann.


Auch der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) schloss nicht aus, dass insbesondere ASS, aber auch Ibuprofen, bei der Lungenerkrankung Covid-19 nicht hilfreich sein könnten. „Ibuprofen hemmt die Blutgerinnung, das wäre ein möglicher Hinweis”, erläutert der Virologe. Damit steige nach seiner Einschätzung das Risiko für innere Blutungen. „Bei Paracetamol ist das nicht der Fall“, erklärt er.

In Frankreich bekommen Patienten Ibuprofen zwar weiterhin ohne Rezept, sollen aber beim Kauf über die möglichen Risiken aufgeklärt werden.

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Author
Stephan Heiermann